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Zwischen dem Nichts und der Unendlichkeit

Prof. Dr. Herbert Müller versteht es, sein Publikum für wissenschaftliche Themen zu begeistern und bindet es gern in seine Vorlesungen ein.

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(Wismar) Spektakuläres und Spekulatives aus dem Zahlenreich wird Prof. Dr. Herbert Müller am Freitag, dem 19. März 2010, um 15:00 Uhr während der Senioren-Uni-Vorlesung im Hörsaal 101 in Haus 1 präsentieren.

Stammhörer der Senioren-Uni Wismar wissen, dass sie ein besonders anschaulicher Vortrag erwartet, wenn der vor vier Jahren in den Ruhestand verabschiedete Prof. Dr. Herbert Müller vor ihnen steht. Fundiertes Fachwissen gewürzt mit feurig vorgetragenen Anekdoten, oft auf persönlichen Erfahrungen basierend, reißen das Publikum förmlich mit.

„Gott schuf die ganzen Zahlen, alles andere ist  Menschenwerk“, zitiert der Senioren-Uni-Dozent den berühmt gewordenen Satz des deutschen Mathematikers Leopold Kronecker und damit eine seit alters her bekannte Weisheit. Sein Publikum wird er einführend an ein paar grundlegende Fakten erinnern, wie die, dass ganze Zahlen die positiven natürlichen Zahlen und ihre negative Entsprechung sind. Die Folge der natürlichen Zahlen beginnt mit der Null als der Repräsentation des Nichts und endet im Unendlichen. „Für uns Heutige ist das eine Selbstverständlichkeit“, bemerkt Prof. Müller wie nebenbei, weißt jedoch gleich darauf hin, dass dem aber noch nicht lange so ist. Denn im alten Griechenland und frühen Mittelalter waren die Null und das Unendliche verfemt. Die Geschichte der Null ist mathematisch-philosophisch, wissenschaftshistorisch und lebenspraktisch im höchsten Grad faszinierend. Weshalb das nicht nur für Prof. Müller als Senioren-Uni-Dozenten so ist, wird er im Vortrag darstellen.

Kroneckers Rückführung auf Gott bedeutet in praktischer Konsequenz, dass alles real Existierende nicht, wie jeder weiß, einfach nur quantitativ bestimmt ist, sondern auch zahlenmäßig strukturiert sein muss. Diese Zahlenstrukturen decken in z. T. spektakulärer Weise Gemeinsamkeiten zwischen Objekten auf, die außerordentlich verschiedenartig sind. Ein relativ bekanntes Beispiel ist die sogenannte Fibonacchi-Folge, eine

definierte Untermenge der Folge der natürlichen Zahlen, mit der sich Spiralstrukturen vom Schneckengehäuse bis zu den kosmischen Spiralnebeln verstehen lassen. „Es gibt nun weitere, im Vortrag dargestellte Zahlenstrukturen, die in vergleichbarer Weise überraschende Einsichten in Zusammenhänge der Physik, Chemie, Biologie, aber auch des Alltags und der Ingenieurwissenschaft und nicht zuletzt der Mathematik selbst ermöglichen. So liegt etwa dem Fortpflanzungsprozess der tierischen Lebewesen und dem Denkprozess der technischen Erfindungsmethode TRIZ die gleiche Zahlenstruktur zugrunde.“, gibt Prof. Müller einen ersten Einblick in die zahlreichen Verknüpfungspunkte zwischen verschiedenen Wissenschaften, die er mit Hilfe des Bindegliedes Zahlen näher beleuchtet.

Die Veranstaltungen der Senioren-Uni Wismar richten sich in erster Linie an Personen, die das 55. Lebensjahr erreicht haben. Deren Partner und jüngere Interessenten sind ebenso herzlich eingeladen. Im Anschluss an die Vorlesung wie auch während der kurzen Kaffepause können die Vorlesungsteilnehmer  mit dem Referenten über das Thema diskutiert. Bei Besuch einer Einzelveranstaltung kann der Beitrag in Höhe von 14,50 Euro auch direkt vor Beginn der Veranstaltung beglichen werden.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an die Organisatoren der Senioren-Uni Wismar, per Telefon: 03841 753-574 oder per E-Mail: seniorenuni@hws.hs-wismar.de. Das gesamte Programm ist  auf der Website www.seniorenuni-wismar.de bereitgestellt.


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