Hochschule Wismar

Wismars Wirtschaft in der Schwedenzeit

Dr. Nils Jörn an seinem Arbeitsplatz im Wismarer Stadtarchiv.

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Gespannt lauschten die Senioren-Uni-Studenten Dr. Nils Jörn während seiner Vorlesung „Wismar vor Gericht“ im Mai 2007.

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Am Freitag, dem 16. November 2007, findet um 15:00 Uhr die nächste Vorlesung im Rahmen der Senioren-Uni Wismar auf dem Campus der Hochschule Wismar im Hörsaal 101 statt. Dr. Nils Jörn wird zum Thema “Wismars Wirtschaft in der Schwedenzeit“ sprechen.

Den Senioren-Uni-Studenten ist Dr. Nils Jörn kein Unbekannter mehr. Der 42-Jährige hatte im Mai dieses Jahres Einblicke in Wismarer Prozessakten gegeben, kurz zum Thema „Wismar vor Gericht“ referiert. Diesmal wird er die Schwedenzeit näher beleuchten und die langsame Ablösung von mittelalterlichen Wirtschaftsstrukturen hin zu Manufakturen und der neuzeitlichen Wirtschaftsweise in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen stellen. Unter welchen Rahmenbedingungen Wismar "industrialisiert" wurde, wie sich Strumpf- oder Tabakfabriken entwickeln konnten, wird er anschaulich erläutern. „Einzelne Fabrikanten ließen sich Privilegien vom Rat erteilen, stellten bis zu 500 Arbeitskräfte ein, bauten erste Fabrikhallen und kleine Häuser für ihre Arbeiter. Auf der anderen Seite gab es die sehr starken Ämter mit ihren starren Strukturen bis ins 20. Jahrhundert hinein. Sie regelten zum Beispiel die Lehrlingsausbildung, Preise, das Totengedenken oder die Stadtwache“, so Dr. Jörn. Für seine Hörer wir der Senioren-Uni-Dozent wieder mit zahlreichen Beispielen aufwarten. So war in Amtsrollen ganz genau geregelt, was die Handwerker tun und lassen durften. Beispielsweise durften die Altböter eben nur Schuhe flicken und allerhöchstens fünf Paar pro Jahr für den Eigenbedarf produzieren. Die Schuster durften nur neue Schuhe herstellen, aber nur die eigenen und die der Familie flicken. Ähnliche Festlegungen gab es für Grob- und Kleinschmiede, Wagen- und Stellmacher, Fast- und Losbäcker und andere Gewerbe. Diese strikten Regelungen legten der Wirtschaftsentwicklung enge Fesseln an und behinderten sie. Während der Schwedenzeit, vor allem nach 1720, erleben wir die zunehmende Ablösung des einen durch das andere System. Im Vortrag werden sowohl die mittelalterliche Wirtschaftsweise wie auch die neuzeitliche beschrieben. Der Konflikt zwischen beiden wird ebenso dargestellt wie der zwischen Stadt und Land und die engen Beziehungen zwischen beiden. Auch auf die Rolle des Hafens und der Werften für die Entwicklung der Wismarer Werften wird Dr. Jörn eingehen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an die Organisatoren der Senioren-Uni Wismar, Tel.: (03841) 753 139 bzw. E-Mail: seniorenuni@hws.hs-wismar.de. Das Programm der Seniorenuni Wismar finden Sie im Internet unter www.seniorenuni-wismar.de.


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