Wismarer Absolventen promovieren in Ungarn

Nach Abschluss der Verteidigung trafen sich die Beteiligten (von links): Prof. Orban, Dr. Len, Dr. Dudas, Prof. Zoltan, die Kandidaten Steffgen und Walter, Prof. Katona (Vorsitzender), Prof. Venzmer sowie zwei Doktoranden als Beisitzer.
Quelle: privat

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(Wismar/Pécs) Dem ersten erfolgreichen Schritt auf Basis einer internationalen Kooperation – dem Doktorandenkolleg „Bautenschutz“ – folgten in einem Abstand von nur drei Monaten zwei weitere: An die beiden extern von der Hochschule Wismar betreuten Promovenden, Astrid Walter, M. Sc. und Torsten Steffgen, M. Sc. wurde jeweils der Doktortitel „Doctor of Philosophy (Ph.D.) auf dem Gebiet Architectural Engineering mit dem Prädikat „summa cum laude“ verliehen.


Zweiter deutsch-ungarischer Doktortitel

Das deutsch-ungarische postgraduale Studienprogramm Doktorandenkolleg „Bautenschutz“ hat in diesem Jahr bereits seine zweite Absolventin auf Wismarer Seite gefunden: Astrid Walter. Sie hatte 2013 an der Hochschule Wismar den Master-Fernstudiengang Bautenschutz mit dem akademischen Grad Master of Science abgeschlossen und ist heute als Gutachterin in München tätig. Dr. Walter wurde in Wismar von Prof. em. Dr.-Ing. habil. rer. nat. Helmuth Venzmer bauphysikalisch und von Dr. Adel Len vom ungarischen Wigner-Institut kernphysikalisch betreut. In ihren Untersuchungen zum Thema „Möglichkeiten und Grenzen der drucklosen Anwendung von Injektionsmitteln zur Herstellung von nachträglichen Bauwerksabdichtungen“ wurden viele Kombinationen aus Baustoffen und Injektionsmitteln analysiert sowie Rechenmodelle aufgestellt, um den Flüssigkeitstransport im Porengefüge durch Kenngrößen beschreiben zu können. Es wurden moderne zerstörungsfreie Verfahren der Neutronenstreuung genutzt, um räumliche Verteilungen von Injektionsmittel und Wasser im Gefüge von Porenräumen visualisieren zu können. Diese letztgenannten kernphysikalischen Analysen fanden am Forschungsreaktor des Wigner-Forschungsinstituts für Physik, Budapest, statt. Dr. Walter hat in ihren Untersuchungen die Tatsache genutzt, dass schnelle Neutronen beim Zusammentreffen mit leichten Kernen deutlich abgebremst und dann zu thermischen Neutronen werden.


Dritter deutsch-ungarischer Doktortitel

Dr. Steffgen ist im Bereich der Wasserwirtschaft in Rheinland Pfalz tätig. Er schloss im Jahr 2014 sein Master-Fernstudium Bautenschutz an der Hochschule Wismar ab und trat kurz danach in das Doktorandenkolleg Bautenschutz ein, um sich mit den Problemen der Tauwasserbildung auf kunststoffmodifizierten und mineralischen Fassaden zu beschäftigen. Im Rahmen seiner Dissertation konnte er u. a. per Laser-Scan-Mikroskopie nachweisen, dass das Tauwasser der Fassaden immer dann einen gravierenden Einfluss auf die Fassaden ausüben kann, wenn kunststoffmodifizierte Produkte zur Anwendung kommen. Das Tauwasser bewirkt dann in der Folge intensive mikrobielle Besiedlungen der Oberflächen, die als Mangel einzustufen sind. Während Professor Venzmer hier den bauphysikalischen Teil der Betreuung übernahm, erfolgten werkstoffliche Untersuchungen u. a. im Bereich Bauingenieurwesen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Hochschule Wismar bei Professor Dr.-Ing. Winfried Malorny.


Doktorandenkolleg Bautenschutz

Als am 22. Mai 2015 in Wismar eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Hochschule Wismar und der „International Marcel Breuer Doctoral School“ der Universität Pécs unterzeichnet wurde, war dies der Startschuss für das gemeinsame Doktorandenkolleg „Bautenschutz“ mit Fachleuten beider Hochschulen. An diesem Schritt auf dem Weg der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses war der emeritierte Wismarer Professor Helmuth Venzmer, der sich an der Hochschule Wismar seit vielen Jahren mit dem Thema Bautenschutz beschäftigt, maßgeblich beteiligt.


Kontakt

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an
Fakultät für Ingenieurwissenschaften/Bereich Bauingenieurwesen
Prof. Dr.-Ing. Winfried Malorny, Tel. 03841 753-72 28
E-Mail: winfried.malorny@hs-wismar.de
oder
Prof. em. Dr.-Ing. habil. rer. nat. Helmuth Venzmer
Tel. 038425 439843, E-Mail: h.venzmer@t-online.de


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