Hochschule Wismar

Kurt-von-Fritz-Preis für Wismarer Absolventin Imke Brandt

Imke Brandt (2. von links) während der Preisverleihung durch das Landesbüro M-V der Friedrich-Ebert-Stiftung mit weiteren Preisträgern von links nach rechts: Manuel Dethloff, 3. Preis, Steffi Deickert, 1. Preis, und Anna Träder 3. Preis.

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Noch vor Weihnachten, am 12. Dezember 2007, erhielt die Diplom-Wirtschaftsjuristin Imke Brandt für ihre Arbeit „Eine Untersuchung zur Entwicklung eines Frühwarnsystems zur Analyse kommunaler Finanzen“ den mit 750 Euro dotierten 2. Preis des Kurt-von-Fritz-Preises für Nachwuchswissenschaftlerinnen der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Das Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern der Friedrich Ebert-Stiftung hat 2007 erstmals an Absolventen diesen Preis verliehen, die ihre Arbeiten zum Master-, Bachelor-, Magister-, Staatsexamens- oder Diplomabschluss an den Universitäten und Hochschulen des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit einer Note besser als 2 abschlossen und die im Wintersemester 2006/2007 oder im Sommersemester 2007 eingereicht worden waren. In diesen Arbeiten sollten sich die Bewerber mit sozialen, ökologischen oder demokratie–bedeutsamen Themen auseinandergesetzt haben.

Prof. Dr. Andreas Bücker, der an der Hochschule Wismar Zivil-, Arbeits- und Europarecht lehrt, hatte die von ihm und Prof. Dr. Wiegand-Hoffmeister betreute Diplomatin Imke Brandt für den neuartigen Preis vorgeschlagen. Die Absolventin des Studienganges Wirtschaftsrecht unterbreitete in ihrer Diplomarbeit Vorschläge, wie man ein dringendes Problem unserer kommunalen Selbstverwaltung unter Kontrolle bringen und damit die Handlungsfähigkeit der Gemeinden erhalten kann. Da die Gemeinde der Platz ist, an dem jeder Politik ganz persönlich erlebt, können diese Vorschläge einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie leisten.

Die Jury, die aus je einem Professor der Universitäten Rostock und Greifswald sowie einer Professorin der Hochschule Wismar bestand, hofft, dass diese auch in Stil und Form sehr korrekte Arbeit praktischen Nutzen stiften kann.

Die Diplomarbeit beginnt mit einer Schilderung der Finanzsituation der Gemeinden, Städte und Kreise. Wesen und Begriff der Kommunen als Träger der Selbstverwaltung, Bestandteile eines kommunalen Haushaltes, Überblick über traditionelle Verfahren und aktuelle Änderungsansätze im Haushaltsrecht, Risikofaktoren für die fiskalische Haushaltslage und Kommunales Rating sind sauber recherchiert, übersichtlich und verständlich dargelegt sowie klar formuliert. Die letzten 40 der 137 Seiten umfassenden Arbeit wenden sich einem „Frühwarnsystem auf der Basis von Kennzahlen“ zu. Zunächst wird das in Mecklenburg-Vorpommern eingeführte System „Rubikon“ beschrieben und analysiert, welche Kennzahlen aus der kaufmännischen Risikoprüfung verwendbar sind. Risikobewertung wird definiert. Da Kommunen Bestandsschutz haben, ist Risiko hier als Gefährdung der dauerhaften Leistungsfähigkeit zu verstehen. Schließlich wird in der Arbeit ein Vorschlag eines „Kennzahlensystems speziell für die kommunale Ebene“ entwickelt. Dieses Frühwarnsystem, dessen Komponenten vorgestellt werden, müsse laut Imke Brandt innerhalb der Gemeinde angesiedelt sein. Ein wichtiges Element wäre die „Einführung einer Kostenrechnung auf der Basis von Produkten“. Hierdurch würde die Vergleichbarkeit der Kosten unter den Gemeinden sichergestellt. Insgesamt ergibt sich aus einer sinnvollen Kombination vorhandener Elemente der Rechnungslegung, Kosten- und Leistungsrechnung und des Risikomanagements das Gerüst des Frühwarnsystems.

Frau Brandt hat auf Grundlage ihrer Diplomarbeit und bereits während der Verteidigungsphase im Januar 2007 in Schwerin ein eigenes  Unternehmen gegründet, die KOMMENT GmbH, Beratung für kommunales Management. Gemeinsam mit einem Rechtsanwalt und Spezialisten für Insolvenzrecht und einem Fachmann auf pädagogischem Gebiet hat sich die 32-Jährige als großes Ziel die Sanierung von kommunalen Haushalten gesetzt, um die Leistungsfähigkeit der Kommunen nicht zuletzt in Mecklenburg Vorpommern wieder herzustellen und dauerhaft zu sichern.

Weitere Informationen zum Kurt-von-Fritz-Preis finden Sie auf der Homepage des Landesbüros M-V der Friedrich-Ebert-Stiftung, unter www.fes-mv.de Menüpunkt „Wissenschaftspreis“.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Wismarer Professorin Dr. Sabine Mönch-Kalina: (03841) 753 151 bzw. E-Mail: sabine.moench-kalina@hs-wismar.de oder direkt an Imke Brandt, Tel.: (0385) 5559991 bzw. E-Mail: ib@komment-gmbh.de.


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