Grünes M-V gesucht und gefunden

Aus dem Ausstellungsraum heraus sieht man durch die Scheibe, wie draußen Personen lachen und klatschen.
Begeistertes Publikum während der Vernissage zur Ausstellung „Heldenhaft Grün – nachhaltige Vorreiter aus Mecklenburg-Vorpommern“.
Quelle: Hochschule Wismar/M. Wolf

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Die Studentin ist mit kleinen und der Student mit großen Karten in der Hand zu sehen. Schräg vor ihnen steht ein Flipchart und links vorn ein Tisch mit Orangensaftgläsern.
Rafaela Sidiropoulos (26) und Amine Skhiri (21), beide studieren Betriebswirtschaft, sorgten mit einem Nachhaltigkeits-Quiz für Aha-Momente beim Publikum.
Quelle: Hochschule Wismar/S. Ihl

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Auf einem Holzpodest steht eine ca. 30 Zentimeter große Grubenlampe. Dahinter an der Wand sind Informationen auf A4-Blättern zu sehen.
Mit Exponaten wie dieser Grubenlampe, einem Symbol für die Vorreiterrolle der Schweriner Stadtwerke bei der Nutzung von Geothermie, setzen sich die gekürten Unternehmen in Szene.
Quelle: Hochschule Wismar/S. Ihl

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Auch bei der Gestaltung ihrer Ausstellung legten die Studierenden Wert auf Nachhaltigkeit.
Quelle: Hochschule Wismar/S. Ihl

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Die Personen stehen als Gruppe auf dem Fußweg. Ein Student liegt schräg aufgestützt und zwei Studentinnen prosten sich zu. Im Hintergrund ist eine typisch hanseatische Häuserzeile zu sehen.
Die interdisziplinäre Studiengruppe mit den Betreuerinnen Johanna Oster (5. v. l.) und Carolin Landeck (7. v. l.).
Quelle: Hochschule Wismar/S. Ihl

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(Wismar/MV) Weil der Raum nicht ausreichend Platz für die rund 50 Besucher-innen der Ausstellung „Heldenhaft Grün – nachhaltige Vorreiter aus Mecklenburg-Vorpommern“ bot, fand die Vernissage am Abend des 22. Juni 2023 direkt vor dem Eingang der „_metzgerei“ statt. Somit auf offener Bühne, mitten in Wismar, präsentierten 12 Studierende aus allen drei Fakultäten der Hochschule Wismar mit ihren zwei Betreuerinnen die Ergebnisse sowie das Auswahl- und Bewertungsverfahren ihrer interdisziplinären Semesterarbeit. Mit Hochachtung und der ebenfalls unter Nachhaltigkeitsaspekten entwickelten Ausstellungsgestaltung kürten sie ihre 20 Nachhaltigkeitschampions.

20 Mal praktizierte Nachhaltigkeit
Die Branchenpalette der insgesamt 69 von den Studierenden nominierten Unternehmen und Einrichtungen reicht vom Kurierdienst und Lebensmittel¬handel über Bildungseinrichtungen bis zu Energieversorgungsunternehmen. Auf die ersten Plätze haben es der Bildungscampus MV, der länderübergreifende Verein Rewilding Oder Delta und der Verein Soziale Bildung geschafft. Dicht darauf folgen in den Top 20 der Hof Medewege, Nordwolle, FKK Unverpackt, Gemüsegruppe Kahlenberg, Studienest e.V., APEX GROUP, Cykelbude, Wismarer Tafel e.V., Das Holundergut, Stadtwerke Schwerin GmbH, Das Fuellwerk Wismar, MV Liebe, Bio24.de, INOVA Protein GmbH, Wemag AG, Rohalm und Güstrower Schlossquell. Fünf Vertreterinnen der 20 Besten konnten es sogar einrichten zur Vernissage zu kommen. Mit Stolz reagierten sie darauf, dass ihre Unternehmen nominiert wurden und nun in der Ausstellung präsent sind – zum Teil mit Exponaten. Gilda Goldammer, Beauftragte für Unternehmenskommunikation der Schweriner Stadtwerke gehört dazu. Zu dem bisher einmaligen Geothermie-Projekt in Schwerin meint sie: „Erstmal war der Erfolg nicht sicher. Manchmal muss man eben Mut beweisen“, und erinnert sich, dass sie die Entscheidung ihres Geschäftsführers zum Projektstart 2015 wagemutig fand. Aktuell sei die Lage in Bezug auf die Energieversorgung weiterhin sowohl für Anbieter als auch Verbraucher durchaus angespannt. Positiv findet sie allerdings, dass das Interesse am Thema geweckt ist. Seither würde man ihnen bei Veranstaltungen wie der Nacht des Wissens zum Thema Geothermie „die Bude einrennen“.

Die Geschichte hinter dem Ergebnis
Die Idee regionale Champions in puncto Nachhaltigkeit zu identifizieren entstand auf Initiative der StartUpYard der Hochschule Wismar. Zunächst war es naheliegend die Zusammenarbeit mit der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften anzustreben. Johanna Oster, die an dieser Fakultät das Wahlpflichtmodul „Corporate Responsibility“ lehrt, übernahm die Leitung des Projektes und wurde dabei durch Carolin Landeck und Sabine Ihl von der StartUpYard unterstützt. Im Sommersemester 2023 haben sich dann Studierende aus allen drei Fakultäten (Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Gestaltung) intensiv mit Themen wie Corporate Social Responsibility (CSR), Nachhaltigkeitsdimensionen und Corporate Citizenship auseinandergesetzt. Dabei war das Modul zunächst als Kooperation zwischen der Fakultät Gestaltung und der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften angesetzt. Die Nachfrage von Studierenden aus der Fakultät für Ingenieurwissenschaften stellte eine überraschende Bereicherung für das Projekt dar. Und Clara Eckardt, Studentin Kommunikationsdesign und Medien, fand das Modul nicht nur sehr spannend, sondern hat sich „so viel fachfremdes neues Wissen angeeignet wie schon lange nicht“. Einen tollen hochschulinternen Effekt haben die Projektergebnisse außerdem zu verzeichnen. Denn Nacheiferer haben sich gefunden. So soll es bereits im nächsten Semester wieder ein interdisziplinäres Angebot geben, diesmal unter der Leitung von Prof. Dr. Mathias Wilichowski. Als Professor für Umweltverfahrenstechnik an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften wird er gemeinsam mit Prof. Dr. Guido Hölker von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften zum Thema Technik-Folge-Abschätzung den Fokus auf Fragen der Unternehmensethik setzen.

Bewertungsverfahren
Dem komplexen Thema der Nachhaltigkeit haben sich die Studierenden in drei Arbeitsphasen gestellt. Dabei waren pro Phase jeweils mehrere Arbeitsgruppen aktiv. Zunächst wurde auf Basis umfangreicher theoretischer Grundlagen ein Kriterienkatalog entwickelt mit einer Bewertung von 1 bis 10, wobei der höchste Wert den bestmöglichen darstellt. 20 Kriterien wurden in folgenden sechs Themenkomplexen zusammengefasst: Corporate Social Responsibility (CSR), Corporate Citizenship & Corporate Governance, Nachhaltigkeit/Corporate Sustainability, Greenwashing, Nachhaltigkeitsstrategien sowie Nachhaltig-keitsberichterstattung. „Die Nominierungsphase wurde von Wismar aus gestartet, weshalb sich eine Vielzahl der betrachteten Unternehmen, Organisationen und Vereine im Raum Nordwestmecklenburg und im Landkreis Rostock befinden“, so die Projektleiterin Johanna Oster. So wurden durch eine Social Media-Umfrage 60 Firmen nominiert. Die Dozentin verweist darauf, dass das Projekt Bestandteil eines Lernprozesses ist. Und auch die Ausstellung ist Teil eines didaktischen Rahmenkonzeptes. „Dementsprechend besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit bei den Ergebnissen“. Als Quellen haben die Studierenden offizielle Websites, Unternehmensberichte, Handelsregister, Kununu.com sowie die Unternehmen selbst herangezogen. Die Zuordnung der einzelnen Einrichtungen zu den Studierenden, die die Bewertung vornehmen, erfolgte durch Losverfahren.

Die StartUpYard als Interdisziplinarsierungsbeschleuniger
Die StartUpYard ist ein Angebot des Robert-Schmidt-Institutes (RSI) der Hochschule Wismar, das die interdisziplinären Kompetenzen auf dem Campus stärken will. An einigen Punkten ist es bereits gelungen, dieses Ansinnen in das Curriculum zu integrieren. Beispiele dafür sind das Modul Innovationsmanagement (Prof. Henrik Schnegas) und die Seminarreihe UDUH, in der unternehmerische Grundlagen vermittelt werden. Die Yard wird noch bis zum 30. April 2024 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.


Kontakt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an
Die Dozentin an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Johanna Oster M. A.
03841 753 -77 39
johanna.oster@hs-wismar.de


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