Am kommenden Freitag, dem 7. Dezember 2007, findet um 15:00 Uhr die nächste Vorlesung der Senioren-Uni Wismar auf dem Campus der Hochschule Wismar im Hörsaal 101 statt. Prof. Dr. Herbert Müller wird zum Thema “Zahlen, Maße und Gestirne - wie die Alten ihre Bauten planten“ sprechen.
Im Sommer 2005 ist Prof. Müller nach 41 Jahren Lehrtätigkeit offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden. Sowohl die Wismarer Kinderuni- als auch die Senioren-Uni-Studenten kennen und schätzen ihn jedoch als ruhelosen Dozenten, der es versteht auf ganz persönliche, engagierte Weise Fachwissen zu vermitteln. So werden scheinbar trockene mathematische Themen mit Anekdoten gewürzt für das jüngste und ältere Publikum anschaulich vermitteln.
Diesmal stehen Monumentalbauten alter Kulturen, wie zum Beispiel die Pyramiden oder die Chinesische Mauer im Fokus seiner Senioren-Uni-Vorlesung. Viele Menschen fragen sich, wie diese Bauten eigentlich geschaffen werden konnten. Dazu gibt es zahlreiche Forschungsprojekte und ebenso zahlreiche Spekulationen. So wurde in letzter Zeit über die Errichtung der Cheops-Pyramide mittels einer inneren Rampe berichtet - eine bereits wieder heiß umstrittene Theorie. Unzweifelhaft ist jedoch, dass früher wie heute solche Monumentalbauten geplant werden mussten. Daraus folgen neue Fragen: Wie wurden diese Bauten geplant? Woran orientierten sich die Baumeister bei ihrem Entwurf? Prof. Müller wird in seinem Vortrag zeigen, dass unsere Altvorderen genauso wie wir heute einen zweistufigen Entwurfsprozess zu absolvieren hatten. In einer Grobplanungsstufe werden die wesentlichen Aussagen zu Baugröße und -form an einfachen zahlensymbolischen Vorgaben oder sinnlich wahrnehmbaren astronomischen Konstellationen orientiert. In einer Feinplanungsstufe werden vor allem die Maße modifiziert und es werden bauliche Feinheiten festgelegt. Mit Beispielen, die der Seniorenuni-Dozent „rund um die Welt“ gefunden hat, belegt er diese These. Von besonderer Bedeutung für die Planung - früher wie heute - ist die Festlegung und nachfolgende Verwendung geeigneter Längenmaßeinheiten. Hierbei spielt die Cheopspyramide eine herausragende Rolle. Durch sie wird erkennbar, dass die alten Baumeister ein Grundmaß gekannt haben müssen, das sehr genau unserem heutigen Meter entspricht. Im Vortrag wird diese überraschende Einsicht von Prof. Müller erläutert und diskutiert.
Noch immer ist Prof. Müller auch für die Studenten der Hochschule Wismar als Lehrbeauftragter ein wichtiger Ansprechpartner. Er ist Inhaber von 10 Patenten, hat mehr als 200 schriftliche Beiträge und vier Bücher veröffentlicht und rund 20 – auch internationale - Tagungen organisiert und geleitet. So gehören zu seinen Schwerpunkten unter anderem die energetische Schwachstellenanalyse, das Konzipieren von Lösungen zur Rationellen Energieverwendung, die energetische Berechnung integrierter Energiesysteme oder die Beurteilung von Erfindungen mit Bezug zu den Hauptsätzen der Thermodynamik.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an die Organisatoren der Senioren-Uni Wismar, Tel.: (03841) 753 139 bzw. E-Mail: seniorenuni@hws.hs-wismar.de. Das Programm der Seniorenuni Wismar finden Sie im Internet unter www.seniorenuni-wismar.de.