ERINNERN-BETRAUERN-WACHRÜTTELN // Inklusion

Auf dem Gehweg zwischen geschnittenen Hecken steht eine Gruppe von Personen aufgereiht und schaut in die Kamera.
In Wismar erinnern Mitglieder von Vereinen und Verbänden und der Hochschule gemeinsam mit dem Bürgermeister der Hansestadt in einer Schweigeminute an die Schrecken des Holocaust. Foto: Landesverband der Lebenshilfe M-V e.V.

Der 27. Januar ist seit 1996 in Deutschland Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. An diesem Tag jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz 1945 durch die Rote Armee. 2005 erklärten die Vereinten Nationen und das Europäische Parlament den Tag zum internationalen Holocaust-Gedenktag.

In diesem Jahr rief der Landesverband Sozialpsychiatrie M-V unter dem Motto ERINNERN-BETRAUERN-WACHRÜTTELN um 10:00 Uhr zu einer landesweiten Schweigeminute für alle Opfer des Nationalsozialismus sowie zu regionalen Gedenkaktionen auf. In Wismar fand eine solche Gedenkaktion in der Straße Klußer Damm statt. Aus unserer Hochschule folgte die Behindertenbeauftragte, Dr. Antje Bernier, dieser Einladung. Mitten unter uns erinnern dort zwei STOLPERSTEINE an den letzten Wohnort von Martha und Rudolf Nierath, die 1939 in die Heilanstalt Sachsenberg Schwerin eingewiesen, 1941 nach Bernburg deportiert wurden und in der Gaskammer ums Leben kamen. Sie waren Nachbarn und Menschen aus Wismar, die ihr Leben an ein unmenschliches System verloren.

"So etwas darf nie wieder passieren." Der Bürgermeister der Hansestadt Wismar Thomas Beyer, auch Vorsitzender des Hochschulrates der Hochschule Wismar, mahnte vor Ort vor den Gefahren extremistischer Denkweisen und machte auf unsere politische Verantwortung bei der Inklusion von Menschen mit Behinderungen und auch die Integration von Flüchtlingen aufmerksam. "Besorgt schauen wir heute auf die gestrigen Tumulte wegen der Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften vor dem Kreistagsgebäude in Grevesmühlen, die nun bundesweit für Schlagzeilen sorgen. Rechtsradikale Kräfte dürfen unsere Demokratie nicht gefährden, hier gilt es klar Position zu beziehen." bekräftigte Sandra Rieck, Vorsitzendes des Landesverbands Sozialpsychatrie und hauptamtlicher Vorstand des Vereins "Das Boot" Wismar e.V.. STOLPERSTEINE sind eine mahnende Erinnerung an die tödlichen Konsequenzen des Nationalsozialismus.

Am 27.1.2023 findet von 11.00 – 17.00 Uhr eine Tagesausstellung Stolpersteine in der Begegnungsstätte „Das Boot“ Lübsche Straße 44 statt.

In der Hansestadt Wismar liegen seit dem Jahr 2008 STOLPERSTEINE, mittlerweile sind es 31. Der Förderkreis der Hochschule Wismar  hat die Herstellung von acht Stolpersteinen für drei ehemalige Dozenten jüdischer Herkunft einschließlich der Familienangehörigen mit unterstützt.

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