Hochwertiger Kalksandstein mit Recyclingmaterial aus Porenbeton zur Steigerung der Ressourceneffizienz

Raman-Spektrum, polierter Kalksandstein mit Raman-Mapping Calcit-Phase (grün, Ramanshift 1081 cm-1); InVia 532nm laser, 15 µm Raster
Quelle: Hochschule Wismar

Das Forschungsprojekt im Fachgebiet Baustofftechnologie verfolgt, zusammen mit dem Industriepartner H + H Kalksandstein GmbH, Werk Kavelsdorf, zwei wesentliche Ziele:

1)  Die Weiterentwicklung des bekannten Mauerwerksbaustoffs Kalksandstein für das nachhaltige Bauen durch Einsatz von wiederverwendbaren Produktions­rückständen oder Recyclingmaterialien aus Rückbau. Dazu werden Rezepturen und Prozesse entwickelt, die hydrothermal erzeugten Proben auf ihre Anwendungseigenschaften geprüft und diesbezüglich optimiert.

2)  Die Qualifizierung der Ramanspektroskopie als in der Kalksandstein­produktion bisher nicht eingeführter Methode der in situ-Prozessanalytik. Hierzu wird neben einem Laborautoklaven eine speziell angefertigte Autoklavkammer am Röntgendiffraktometer des Fachgebiets genutzt, welche die kontinuierliche Durchführung von Analysen zur permanenten Verfolgung der chemisch-mineralogischen Reaktionsvorgänge während des mehrstündigen hydrothermalen Härtungsprozess  sowohl mittels Röntgenbeugung  als auch parallel hierzu mittels der  Ramanspektroskopie über eine glasfasergekoppelte Sonde erlaubt. Als instrumentell-analytische Methode bietet die Raman­spektroskopie die Möglichkeit, den Autoklavprozess als zentralem Schritt in der industriellen Kalksandstein­fertigung genauer als bisher allein durch Druck- und Temperaturmessung  zu erfassen und zu steuern. Dies ist angesichts der durch den Einsatz von Recyclingstoffen  gestiegenen Komplexität der Rohstoff­mischung von besonderer Bedeutung.

 


zurück zur Übersicht