Bezahlbares Wohnen für unsere Region

Visualisierung erster Platz des Ideenwettbewerbs für Dassow (Quelle: Lorena Krohn, Maik Riebort; Hochschule Wismar)

Konzeptionelle Lösungen für Grundzentren in Westmecklenburg auf städtebaulicher und objektplanerischer Ebene, die ein kostengünstiges Bauen ermöglichen und als Blaupause für weitere Gemeinden dienen.

Während bezahlbarer Wohnraum lange Zeit vorwiegend in Großstädten und Ballungszentren knapp war, ist das Problem mittlerweile auch in den Kleinstädten im ländlichen Raum angekommen. Denn hohe Mietpreise, die Sehnsucht nach Natur und die freie Wahl des Wohnortes dank Homeoffice sind Auslöser einer zunehmenden Stadtflucht.

Gespräche mit relevanten Akteuren aller Grundzentren in Westmecklenburg haben ergeben, dass mehr als ein Drittel der Grundzentren ein Defizit an bezahlbarem Wohnraum zu verzeichnen hat und hier Handlungsbedarf besteht. Es handelt sich v.a. um die Grundzentren, die als Gewerbe- oder Tourismusstandort attraktiv sind und über zahlreiche Arbeitsplätze verfügen.

Im Rahmen des Projektes wird der Regionaler Planungsverband gemeinsam mit der Hochschule Wismar eine Ortsanalyse der 6 Grundzentren durchführen. Darauf aufbauend finden studentische Wettbewerbe statt. Inhaltlich sollen für konkrete Baugebiete von bis zu drei Grundzentren sowohl städtebauliche als auch objektplanerische Entwürfe zum Thema „Bezahlbares Wohnen“ erarbeitet werden. Ziel ist eine realisierbare, marktnahe und jeweils standortangepasste Mischung von Miete, Wohneigentum und ggf. Gewerbe / öffentlichen Nutzungen. 
Aus den Wettbewerbsergebnissen wird durch die Hochschule Wismar ein Typenkatalog erstellt, der weiteren Grundzentren, Projektentwicklern und Bauträgern als Blaupause dienen kann.

Entscheidende Parameter für die Wirtschaftlichkeit von bezahlbarem Wohnraum sind neben möglichen Förderprogrammen und den Grundstücks- und Baufinanzierungskosten, die im Rahmen dieses Projektes nicht beeinflusst werden können, die Höhe der Baukosten und die Lebenszyklusbilanz. So kann das serielle und modulare Bauen ebenso zur Begrenzung der Baukosten beitragen wie der Einsatz heimischer Baustoffe. Mit Hilfe von guten Energiekonzepten, die z.B. die Abwärme benachbarter Gewerbebetriebe nutzen und durch eine sinnvolle öffentliche und hausinterne Netzinfrastruktur, können Neben- und Folgekosten verringert werden.

Im Fokus der Zusammenarbeit steht die Unterstützung der Gemeinden, sich strategisch und wirtschaftlich im Sinne einer klimapositiven Entwicklung neu aufzustellen. Es sollen gemeinsam Lösungsansätze für die Bewältigung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen in einer für die Gemeinden und Wohnungsbauunternehmen geeigneten Weise erschlossen, praxisorientiert aufbereitet und zielgruppengerecht vermittelt werden.


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