MED-WET

Wasserversorgung für die Mittelmeerregion

Das MED-WET Projekt widmet sich der Verbesserung der Bewässerungseffizienz im Mittelmeergebiet. Die Süßwasserverfügbarkeit soll durch die Erschließung nicht-konventioneller Wasserquellen erhöht werden. Dabei sollen niedrigschwellige Lösungen aus bezahlbaren, regional verfügbaren und natürlichen Materialien zum Einsatz kommen (Low Tech, Low Energy, Low Budget, Easy to Use).

Die Mittelmeerregionen sind bereits heute mit erheblicher Wasserknappheit konfrontiert. Durch den Tourismus in den Sommermonaten werden die begrenzten Wasservorräte zuungunsten der dortigen Landwirtschaft belastet. Auch stetiges Bevölkerungswachstum, verändertes Konsumverhalten und Klimawandel haben gravierende Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Süßwasser. Im Hinblick auf die Landwirtschaft richtet sich der Blick auf effiziente und nachhaltige Bewässerungstechnologien mit geringem Wasserverbrauch, die unter anderem von Kleinbauern genutzt werden können. Dazu müssen Lösungen für möglichst einfache, kompakte und kostengünstige Systeme entwickelt werden.

Projektziele

Übergeordnetes Ziel von MED-WET ist es, effektive landwirtschaftliche Bewässerungssysteme speziell für Kleinbauern im Mittelmeerraum einzuführen. Die knappen Wasserressourcen sollen optimal und umweltverträglich genutzt werden, um die Ernährungs- und Wasserversorgung dauerhaft sicherzustellen. Ein Großteil des für die konventionelle Bewässerung vorgesehenen Wassers versickert oder verdunstet und ist damit nicht nutzbar. Die effizientere Wassernutzung soll durch einen gezielteren und stark reduzierten Wasserverbrauch erreicht werden. Hierfür kommen innovative Bewässerungssysteme zum Einsatz, dank der weitgehend ungenutzte, nichtkonventionelle Wasserressourcen erschlossen werden können. Die Kleinbauern werden dabei unterstützt, nachhaltige und kostengünstige Bewässerungspraktiken und -strategien einzuführen und Süßwasser zu gewinnen. Die Ökosysteme sollen langfristig wiederhergestellt werden und zu mehr Wertschöpfung im ländlichen Raum beitragen.

Erwartete langfristige Auswirkungen

MED-WET trägt dazu bei, die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit, Landwirtschaft und Ernährungssicherheit im Mittelmeerraum zu bekämpfen. Konkret erhöht die Maßnahme die „Anzahl und Effizienz neuer Bewässerungstechnologien und Planungsprotokolle und -modelle“ und ist auf das Erreichen von SDG 6 (Sustainable Development Goals: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen; Agenda 2030 – Globale Ziele für nachhaltige Entwicklung) ausgerichtet, genauer gesagt auf Abschnitt 6.4.1 – Änderung der Wassernutzungseffizienz über die Zeit. Des Weiteren trägt das MED-WET Projekt auch direkt zu SDG 13 (Klimaschutz), SDG 1 (Null Armut), SDG 2 (Null Hunger) und SDG 12 (Verantwortungsvoller Konsum und Produktion) bei.

MED-WET unterstützt die Verwirklichung des EU Green Deals, einschließlich der „Farm to Fork“-Strategie, des Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft und der neuen EU-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Die direkten Auswirkungen reichen sogar über das Mittelmeer hinaus über Agrar-Lebensmittel-Wertschöpfungsketten, die sich über ganz Europa und Nordafrika erstrecken.

Weitere erwartete Auswirkungen:

  • Innovationsfähigkeit und wissenschaftliche Zusammenarbeit
  • Neue Marktchancen durch kleinbäuerliche Landwirtschaft mit erheblich gesenkten Produktionskosten
  • Auswirkungen auf die SDGs 1, 8, 9, 10.
  • Potenzielle Auswirkungen auf die Erholung nach Covid-19 oder anderen Krisen: ländliche Wertschöpfung, regionalisierte Ernährungssicherung und Unabhängigkeit von Lebensmittelimporten, lokale Produktion von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln, klima- und umweltfreundliche, resiliente Lebensmittelproduktion, Geschäftsmodelle, Schaffung neuer ‚nachhaltiger‘ 'Arbeitsplätze in ansonsten unterentwickelten ländlichen Gebieten

Eckdaten

Laufzeit 01.11.2021 – 31.10.2024
Projektleitung Regina Krause (Hochschule Wismar, DE)
Projektpartner Hochschule Wismar (DE), Heliopolis University for Sustainable Development (EG), Malta College for Arts, Science & Technology (MT), EcoGozo Directorate, Ministry for Gozo (MT), Institut National de la Recherche Agronomique du Maroc (MA), Sultan Moulay Slimane University (MA), University of Beira Interior (PT), Municipality of Fundão (PT)