Zurück aus Südamerika

Es sind Studierende in weißen Kitteln zu sehen, die gemeinsam in einem Labor arbeiten. DieWand des Labors besteht aus Latten, die Luft einströmen lassen.
Studierende in einem der Laborräume in Tena - Teil des NB-Lab-Projektes in Ecuador – beim gemeinsamen Analysieren der im Amazonas gesammelten Exponate
Quelle: Hochschule Wismar/RSI/R.Krause

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15 Studierenden haben sich hinter einem Schild, das die Äquatorlinie kennzeichnet aufgestellt. Sie freuen sich sichtlich.
Internationale Studierende des Living-Lab-Teams“ in Tena auf Exkursion am Äquator
Quelle: Hochschule Wismar/RSI/R. Krause

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Es ist eine Gruppe vor dem von ihnen konzipierten und errichteten Gemeinschaftshaus im peruanischen Iquitos zu sehen.
Studierende und Professoren der Fakultät Gestaltung, 2. v. l.: Prof. Hackel, sowie Mitarbeiter der Hochschule Wismar und der UTE haben sich zu einem Gruppenbild vor dem von ihnen konzipierten und errichteten Gemeinschaftshaus des NB-Labs im peruanischen Iquitos aufgestellt.
Quelle: Hochschule Wismar/FG

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Es sind Studierende in sommerlicher Kleidung beim Flechten von Palmenblättern zu sehen.
Studierende der Fakultät Gestaltung lernen im Rahmen das NB-Lab-Projektes in Peru die Herstellung von „Crisnejas de Irapay“ genannte Palmblätter-Dachdeckungen aus Irapay-Blättern
Quelle: Hochschule Wismar/FG/M. Hackel

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(Wismar/Tena/Iquitos) Studierende, Professor_innen und Mitarbeitende der Hochschule Wismar sind nach einem mehrwöchigen Aufenthalt im peruanischen Iquitos zurückgekehrt. Das engagierte Team hatte in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem ecuadorianischen Partner, der Universidad Tecnológica Equinoccial (UTE), ein Forschungscamp konzipiert und schließlich im tropischen Regenwald errichtet. Fast zeitgleich war ein erstes internationales, -kulturelles sowie -disziplinäres sechswöchiges Camp im rund 600 Kilometer entfernten, ecuadorianischen Tena erfolgreich durchgeführt worden. Beide Teilprojekte werden durch das europäische Erasmus+ Programm mit insgesamt rund 1 Million Euro finanziert und vom Robert-Schmidt-Institut der Hochschule Wismar koordiniert. Unter dem Kurztitel „NB-Lab“ arbeiten Partner aus vier Ländern, Deutschland, Ecuador, Peru und Spanien gemeinsam daran Studierenden und Wissenschaftler_innen aus der ganzen Welt das gemeinsame Forschen im Amazonasgebiet zu ermöglichen. Die Forschung soll der indigenen Bevölkerung und der einzigartigen Natur zugutekommen.

NB-Lab-Projekt
NB-LAB steht für “Nature-based living-lab for interdisciplinary practical and research semester on sustainable development and environmental protection in the Amazonas Rainforest”. Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse, insbesondere der indigenen Bevölkerungsgruppen des Amazonas, werden interdisziplinäre Forschungsthemen ausgelobt. Zur Bearbeitung dieser Themen können Studierende im Rahmen ihres Praxissemesters gemeinsam mit Forschenden über mehrere Monate in einem der „Living Labs“ leben und arbeiten.
In den sozialen Medien berichten die teilnehmenden Studierenden begeistert von diesem interkulturellen Austausch als eine wichtige Bereicherung ihres Studiums. Erasmus+ hat die internationale Verständigung in der Forschung mit diesem Projekt ermöglicht und damit bleibende Erinnerungen geschaffen. „Besonders stolz bin ich auf das wirklich super funktionierende Netzwerk. So sind in den letzten Jahren aus Projektpartnern echte Freunde geworden“, berichtet Regina Krause, Projektleiterin und Geschäftsführerin des RSI. „Das junge wissenschaftliche Team in Ecuador arbeitet auf einem sehr hohen wissenschaftlichen Niveau mit professionell ausgestatteten Laboren und bestens organisierten Abläufen, sehr zur Freude der Studierenden, für die der wilde Amazonas – womit sowohl Wald als auch Fluss gemeint sind – in den ersten Wochen eine wirkliche Herausforderung darstellte.“ Um die Erfahrungen und Eindrücke teilen zu können wird das Projekt von Wismarer Studierenden des Studienganges Kommunikationsdesign und Medien unter Leitung von Professorin Britta Wauer medial begleitet und dokumentiert.

Design-Build-Teilprojekt
18 Studierende der Studiengänge Architektur sowie Arcitectural Lighting Design der Fakultät Gestaltung haben im Sommersemester 2022 für den Biologie-Campus der UNAP (Universidad Nacional de la Amazonía Peruane) ein Gebäude entworfen, in mehreren Schritten – trotz unterschiedlicher Herangehensweisen aus unterschiedlichen Kulturen – zur Ausführungsreife weiterentwickelt und schließlich im August dieses Jahres ebenfalls gemeinsam im peruanischen Iquitos errichtet. Das Gebäude ergänzt ein bereits bestehendes Gebäudeensemble mit studentischen Laboren. Es ist ein Hybrid aus traditionellen indigenen Bauweisen und ingenieurtechnischer Konstruktionsweise. Eine klimagerechte Gesamtkonzeption, überdurchschnittliche Langlebigkeit, die Nachnutzbarkeit des Bauwerks vor Ort und der bewusst auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Materialeinsatz, wie z. B. Holz und Palmenblätter, zeichnen das experimentelle Bauwerk aus. Ausrichtung und Geometrie des Gebäudes sind hinsichtlich einer bestmöglichen Tageslichtnutzung bei gleichzeitig effektivem Sonnenschutz optimiert. Nun soll durch ein langfristiges Monitoring der Alterungsprozess und die einfache lokale Reproduzierbarkeit des Gemeinschaftshauses überprüft werden, während Studierende und Forschende in dem „Living Lab“ leben und arbeiten. An der Fakultät Gestaltung wurde das Projekt durch die Professoren Dr.-Ing. Marcus Hackel, Jan Blieske und Vertretungsprofessor Daniel Hülseweg betreut.

Motivation und Ausblick
Das Projektkonsortium möchte mit den NB-LABs neue Anreize für weitere internationale Forschungsarbeiten im Amazonas zum Wohle der dort lebenden Bevölkerung und ihrer einzigartigen Natur schaffen. Mit den beiden durch den Rio Napo - eines der großen Zuflüsse des Amazonas – verbunden Living Labs, eines in Iquitos und dem zweiten in Tena, sind die Grundlagen geschaffen worden. Der interdisziplinäre Ansatz ermöglicht vielen Fachrichtungen die Teilnahme an den Forschungsprojekten in den NB-LABs. Neben Architekt_innen, Bauingenieur_innen und Maschinenbauer_innen können z. B. auch Studierende aus den Bereichen Produktdesign, Betriebswirtschaft oder den Agrarwissenschaften teilnehmen. Das Thema bestimmt die Zusammensetzung der Fachrichtungen zu einem Forschungsteam, das dann über mehrere Wochen und Monate zusammenarbeitet.
„Ich persönlich habe in diesem Projekt gelernt, dass Unmögliches möglich ist, wenn alle von der Projektidee begeistert sind. Alles andere läuft dann fast von selbst. Denn man muss bedenken, dass wir im November 2020 im Corona-Lockdown starteten und erst im April dieses Jahres das erste Projektmeeting in Präsenz hatten“, ruft Regina Krause die Besonderheiten des Projektstarts in Erinnerung.

Projektinformationen auf Englisch sind auf folgender Webseite zu finden:
www.nb-lab.info/

zur Projektbeschreibung auf den RSI-Seiten »
zur Teilprojektbeschreibung auf den Seiten der Fakultät Gestaltung »

Kontakt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an

für das Projekt NB-Lab:
Robert-Schmidt-Institut der Hochschule Wismar
Regina Krause
unter Telefon: 03841 753-76 44
oder per E-Mail: regina.krause@hs-wismar.de

speziell für das Design-Build-Teilprojekt:
Prof. Dr.-Ing. Marcus Hackel
unter Telefon: 03841 753-71 97
oder per E-Mail: marcus.hackel@hs-wismar.de


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