Wismarer Jurastudierende in Berlin

(Berlin/Wismar) Weil studieren dann am besten klappt, wenn es Spaß macht, bietet die Hochschule Wismar ihren Wirtschaftsrecht-Studierenden neben dem Modul „Juristische Sprachkompetenz“ in jedem Sommersemester auch den „Dies Academicus“ in Berlin an. An den zwei Tagen, am 24. und 25. Mai 2017, erwartet die Teilnehmer neben einer Open-Air-Vorlesung und einem Gerichtsbesuch spannende Vorträge zum Thema Sprache und Recht. Themenschwerpunkt in diesem Jahr ist „Sprache, Recht und Migration“.

Lehrende sämtlicher Fachrichtungen beklagen die mangelnde Sprachkom-petenz ihrer Studierenden – zumeist jedoch ohne deshalb ihr Curriculum oder ihre Fachdidaktik zu hinterfragen. „Vermittlung von Sprachkompetenz ist Aufgabe der Schulen und nicht der Hochschulen“, lautet die überwiegende Ansicht quer durch alle Studiengänge und alle politischen Lager. „Damit erschöpft sich der Befund zur mangelnden Sprachkompetenz der Studierenden in reinem Studentenbashing“, sagt Professorin Dr. iur. Jantina Nord, die an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Wismar lehrt. „Dabei bedeute mangelnde Sprachkompetenz für ein Jurastudium auch mangelnde Studierfähigkeit. Natürlich seien die Schulen für ihr oft mangelhaftes Ausbildungsergebnis zu kritisieren“, so Professorin Nord. Zugleich sieht sie aber die Hochschulen in der Pflicht, die Studierbarkeit ihrer Studiengänge durch entsprechende Lehrangebote sicher zu stellen. Die Hochschule Wismar und anschließend auch die Universität Jena waren bundesweit die ersten Hochschulen mit gezielten Angeboten zur Förderung der Sprachkompetenz innerhalb der juristischen Ausbildung.

Die Wismarer Professorin Dr. Jantina Nord wird nicht nur selbst einen Vortrag halten, sondern konnte für die Vorträge zum Themenschwerpunkt „Sprache, Recht und Migration“ weitere Referenten gewinnen:

Prof. Niko Härting, Spezialist für Medien- und Internetrecht, wird einen Vortrag zum Thema „Hate Speech“ halten. Prof. Härting gibt eine rechtliche Einordnung zu Flüchtlingsbeschimpfungen online, Erdogan-Gedicht, Fake News und den nicht unproblematischen gesetzgeberischen Bemühungen, Hate Speech im Internet zu ahnden.

Prof. Dr. Jantina Nord, Professorin für Zivil- und Arbeitsrecht an der Hochschule Wismar, wird einen Vortrag zum Thema „Sprachverständnis in der arbeitsrechtlichen Praxis“ halten. Dabei wird es nicht nur um sprachliche Probleme von Nicht-Muttersprachlern, sondern auch um „innerdeutsche“ Sprachbarrieren gehen. So rechtfertigt die Äußerung „Klei mi ann Mors“ keine fristlose Kündigung, da „kleien“ eben „kratzen“ und nicht etwa etwas Anderes bedeutet.

Dr. Martin Manzel ist Deutschlands erster Fachanwalt für Migrationsrecht. Dr. Manzel wird einen Vortrag zum Thema „Migrationsrecht und Zugang zum Arbeitsmarkt“ halten. Neben einer Erläuterung der äußerst undurchsichtigen Rechtslage wird Dr. Manzel, der fließend türkisch spricht, von einigen Herausforderungen seiner anwaltlichen Tätigkeit berichten. Dazu zählen Erfahrungen mit konfliktträchtigen Sprachbarrieren, mitunter aber auch mit massiver Rechtsbeugung der einen oder eindeutigem Rechtsbruch der anderen Seite.

Sie als Vertreter der Medien sind herzlich zu den Vorträgen eingeladen:

24. Mai 2017, Beginn 15:00 Uhr, Ende gegen 18:00 Uhr
Quadriga-Forum, Am Werderschen Markt 15,
Raum Friedrichstadt.


Kontakt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an
Prof. Dr. iur. Jantina Nord
E-Mail: jantina.nord@hs-wismar.de
oder an die Pressestelle der Hochschule Wismar,
Telefon: 03841 753-72 00