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Ulrich Müthers Nachlass wird erschlossen

Die Wismarer Projektmitarbeiter des Müther Archivs gemeinsam mit ihren Berliner Kolleginnen während eines Treffens im Baukunst-Archiv der Akademie der Künste, Berlin: v. l.: Prof. Matthias Ludwig, Dr. Andreas Schätzke, (beide Hochschule Wismar) Tanja Morgenstern (Akademie der Künste) vorn: Dr. Eva-Maria Barkhofen, Antje Diebermann, Lisa Zorn (beide Hochschule Wismar)
Quelle: Akademie der Künste Berlin

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Der „Teepott“ ist eines der Warnemünder Wahrzeichen, wurde 1968 in Schalenbauweise errichtet und steht heute unter Denkmalschutz. Foto: Hochschule Wismar/S. Gieratz

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Der Strandturm 1 in Binz gehört zu den markanten Bauten Ulrich Müthers an der Ostseeküste.
Foto: Hochschule Wismar/Anica Jahnke

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(Wismar/Berlin) Seit April 2017 wird in Zusammenarbeit mit dem Baukunstarchiv der Akademie der Künste, Berlin, der an der Hochschule Wismar vorhandene Müther’sche Nachlass in dem dreijährigen Verbundprojekt "Sonderbauten der DDR-Moderne" zu einer nachhaltig nutzbaren Forschungs- und Lehreinrichtung entwickelt. Die systematische Erschließung des Archivs wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 470.000 Euro gefördert. Die Hochschule Wismar plant außerdem 250.000 Euro für Baumaßnahmen und Ausstattung einzusetzen. Die Projektergebnisse sollen Impulse für weitere Forschungen geben und das kulturelle Bewusstsein für die Nachkriegsmoderne – speziell für die DDR-Moderne – sensibilisieren.

Erstes Architekturarchiv der Moderne in Mecklenburg-Vorpommern
Seit Ende 2006 sichert das Müther-Archiv an der Hochschule Wismar den Nachlass. Zu den Beständen des Archivs gehören vor allem originale Architekturpläne, Akten und Fotografien, aber auch Mobiliar und diverse technische Geräte aus dem Büro bzw. dem Unternehmen Ulrich Müthers. Allein die Akten füllen derzeit zwei insgesamt circa 50 Quadratmeter große Räume, Architekturmodelle benötigen zusätzlichen Raum. Erwähnenswert ist u. a. ein Robotron-Computer mitsamt Simulations-Software. Dieser wertvolle Bestand wurde bisher durch Studierende und ehrenamtliche Mitarbeiter aufbereitet. Ein dreiköpfiges Team wird nun in den kommenden drei Jahren unter der Projektleitung von Professor Matthias Ludwig diesen „Hochschulschatz“ für Forschung und Lehre nutzbar machen. „Es entsteht das erste Architekturarchiv der Moderne in Mecklenburg-Vorpommern“, so Prof. Ludwig, der an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar „Entwerfen – Architektursimulation“ lehrt. Des Weiteren wird die Einbindung des Müther-Archivs in ein internationales Netzwerk zum Thema Schalen- und Sonderbauten angestrebt.

Müthers Wurzeln und Bauten
Ulrich Müther (1934-2007) gehört zu den prominentesten Bauingenieuren der DDR. Er wurde insbesondere durch seine effiziente Schalenbauweise bekannt. Müther hat deutschlandweit und international wie z. B. in Polen, der arabischen Welt und auf Kuba markante Gebäude konstruiert. Vor allem in seiner Heimat an der Ostseeküste errichtete der auf Rügen geborenen Ingenieur und Unternehmer eine Reihe spektakulärer Bauten. Zu den populärsten gehören die Restaurants Ostseeperle in Glowe auf Rügen und der Teepott in Rostock-Warnemünde sowie die Seenot-Rettungsstation in Binz. Das Restaurant Ahornblatt im Zentrum Berlins, ebenfalls eines der bekanntesten Bauwerke Müthers, wurde 2000 abgerissen.

Weitere Informationen

sind auf der Webseite des Müther-Archivs an der Hochschule Wismar zu finden: www. hs-wismar.de/Muether-Archiv.

Kontakt
an der Hochschule Wismar

Prof. Matthias Ludwig
E-Mail matthias.ludwig@hs-wismar.de
Telefon:  03841-753 71 80.

an der Akademie der Künste
Dr. Eva-Maria Barkhofen
E-Mail: barkhofen@adk.de
Telefon: 030-200571625


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