Hochschule Wismar

Musikalischer Senioren-Uni-Spaziergang

Spezialisten für die nordeuropäische Kulturszene treten als Senioren-Uni-Dozenten auf: Jochem Wolff (links) und Achim Diedrichsen.
Quelle: privat

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Die kleine Bühne im Theater Wismar wird zum Hörsaal, wenn sich die Senioren-Uni-Studenten zur Vorlesung „Operncafé“ treffen.
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Spezialisten für die nordeuropäische Kulturszene treten als Senioren-Uni-Dozenten auf: Achim Diedrichsen (links) und Jochem Wolff.
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Passend zur Thematik findet die nächste Vorlesung der Senioren-Uni Wismar am kommenden Freitag, dem 16. Mai 2008, um 15:00 Uhr nicht im Hörsaal, sondern im Theater Wismar statt. Jochem Wolff und Armin Diedrichsen werden unter dem Titel „Operncafé“ ihre Studenten, die in bequemen Sesseln sitzen bleiben dürfen, auf einen musikalischen Spaziergang durch mehrere Jahrhunderte mitnehmen. Meilensteine auf dem Weg werden kompositorische Kostbarkeiten, große Stimmen, historische Aufnahmen, Epen, Geschichten, Plaudereien, Legenden und Anekdoten sein.

Der Frage: „Woher stammt die Oper?“ werden sich die Referenten gleich zu Beginn widmen und ausführen, dass deren Entstehung im Grunde auf einem Irrtum in der Renaissance beruht. Auf Monteverdi, der die ersten großen Werke abendländischer Opernkunst schrieb, werden sie eingehen und darauf, dass dieser Typus „Ernste Oper“ (auch opera seria) im 19. Jahrhundert seinen Höhepunkt bei Wagners Zeitgenossen Verdi findet.

Für die Senioren-Uni-Studenten beleuchten Jochem Wolff und Armin Diedrichsen auch das Gegenstück, die Komische Oper. Reizvolle Motive und Themen aus der Phantasie- und Märchenoper werden vorgestellt unfd gezeigt, dass in diesem Zusammenhang mit Mozarts „Zauberflöte“ und ihrem weltweit anhaltenden Erfolg ein genialer Wurf gelungen ist. Carl Maria von Weber steht dem kaum mit seinem „Freischütz“, nach dem man mittlerweile das Attribut einer Deutschen Nationaloper im besten Sinne zugedacht hat. Andere Komponisten stehen im Fach der Zauber- und Märchenoper ebenfalls nicht zurück, wie beispielsweise Lortzing und Dvorak mit der Vertonung des Undine-Stoffes. „Einen Höhepunkt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreicht Offenbach mit seinem Bühnenwerk ‚Hoffmanns Erzählungen'“, so Wolff und Diedrichsen.

In einer Vorlesung wird hinter die Kulissen geschaut und so stellen auch die Senioren-Uni-Dozenten die Frage: „Was verbirgt sich hinter all dem?“ Sie sind sich sicher, dass die Oper für den Kenner und Liebhaber stets noch etwas Geheimnisvolles ist, eine Welt des schönen Scheins mit eigenen Gesetzen, eine zauberische Sphäre wohltönender Weisheiten, abgrundtiefer Leidenschaften, dramatischer, packender Situationen und burlesker Verwicklungen. Der vielschichtige Weg wird von den beiden Spezialisten im Kontext von musik- und literaturhistorischen Raritäten und Kostbarkeiten beleuchtet, ganz im Sinne der Aussage „Prima la musica, poi le parole - Erst die Musik, dann das Wort“.

Zu den Referenten:

Armin Diedrichsen arbeitete nach der Ausbildung zum Opernregisseur als Dramaturg, Ausstellungsmacher, Schauspieler und Kulturmanager, bevor er als Musikjournalist tätig wurde. Seit Beginn der 70er Jahre hat er Kontakte in die Kulturszene Nordeuropas aufgenommen und ständig ausgebaut. Der Schwerpunkt lag und liegt in interkultureller Arbeit und der Vermittlung komplexer Inhalte für unterschiedlichste Publikumskreise. Als Darsteller des Ernst-Deutsch-Theaters und der opera stabile der Hamburgischen Staatsoper war Diedrichsen gleichzeitig Autor, Produzent und Interpret; als künstlerischer und organisatorischer Leiter des Internationalen Tanztheaterfestivals Hamburg und der Kulturfabrik Kampnagel war er überdies mit grenzüberschreitenden Projekten beschäftigt. Gemeinsam mit Jochem Wolff verfasste er das mittlerweile viel besprochene Buch „Zwischentöne“ (dtv/Bärenreiter), in dem die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts in 40 Episoden einprägsam, bunt und spannend erzählt wird. Armin Diedrichsen realisiert mit unterschiedlichen Partnern, vor allem mit Jochem Wolff, musikalisch-literarische Programme, ist außerdem Rezitator und Moderator (NDR Kultur) und versteht sich in bestem ‚altmodischem Sinne' als Kulturvermittler seit 2004 in seiner Funktion als Kulturmanager des Zentrums Marstall in Ahrensburg.

Jochem Wolffstudierte Musikwissenschaft, Soziologie und Betriebswirtschaft in Kiel und geht heute drei hauptsächlichen Tätigkeiten nach: als Dramaturg (in den 1990iger Jahren arbeitete er zudem in führenden Positionen an verschiedenen großen Theatern), als Musikhistoriker (auch mit Gastvorlesungen) und als Publizist (mit Essays und Buchbeiträgen). Außerdem ist er Rundfunk- und Hörspielautor, Kritiker und Korrespondent. Im Mittelpunkt stehen u. a. kulturpolitische Fragen, übergreifende Darstellungen zwischen Musik, Literatur und Geschichte sowie Themen aus den fünf nordeuropäischen Ländern, die Wolff seit über 30 Jahren regelmäßig bereist und in Publikationen dokumentiert. Seit einiger Zeit setzt er sich mit dem Phänomen Beethoven aus neuer Sichtweise auseinander, was in Buchform erscheinen wird.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an die Organisatoren der Senioren-Uni Wismar, Tel.: (03841) 753 139 bzw. E-Mail: seniorenuni@hws.hs-wismar.de. Das Programm der Senioren-Uni Wismar finden Sie im Internet unter www.seniorenuni-wismar.de.


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