Innovation durch Licht

(Wismar/Rostock) Vom 22. bis 27. März 2019 lädt die Hochschule Wismar zum 3. Lichtcampus ein. Dieses internationale und transdisziplinäre Forum findet seit 2015 an verschiedenen Hochschulen statt. Es bringt Lernende und Lehrende aus unterschiedlichen Fachrichtungen rund um Licht mit der Beleuchtungs- und Elektroindustrie, Forschern, Künstlern, Designern, Ingenieuren, Technikern, Medien- und Digitalisierungs-Experten sowie weiteren Interessierten zusammen. Sie werden ihre Arbeit mit Licht vorstellen, sich darüber auszutauschen, diskutieren und experimentieren. Die Deutsche Lichttechnische Gesellschaft e.V. (LiTG) übernimmt erneut die Mitträgerschaft. Am Montag, dem 25. März 2019, werden von 19:00 bis 22:00 Uhr an unterschiedlichen Orten in der Wismarer Innenstadt – dem Rathaus, der Wasserkunst, dem Marienkirchturm, der Georgenkirche, dem Welterbehaus, dem Hof des Schabbelhauses und des Zeughauses, sowie der Nikolaikirche – die Ergebnisse öffentlich präsentiert.


Licht als Material, Medium oder Werkzeug im 21. Jahrhundert
Unter dem Motto »Innovation durch Licht« geht es in Wismar angesichts immer dringenderer Umwelterfordernisse, gesellschaftlicher Herausforderungen und dem Wunsch nach nachhaltiger Entwicklung um die Frage, ob und wie Licht wieder ein bedeutender gesellschaftlicher Innovationsmotor werden kann. Der Lichtcampus setzt sich erneut aus Vorlesungen, Workshops, Projekten, Produktionen und Präsentationen zusammen. Die teilnehmenden Studierenden aus Dänemark, Polen und Deutschland lernen Nachbardisziplinen, ihre Forschungsinhalte und Methoden kennen und können die Zusammenarbeit in gemeinsamen Projekten erproben. Die in den Workshops erarbeiteten Ergebnisse werden wie in den Jahren 2015 und 2017 am letzten der vier Veranstaltungstage der breiten Öffentlichkeit präsentiert.


Licht im internationalen Kontext
Wismarer Studierende aus neun Nationen unter Leitung der Kuratorin Bettina Pelz und Prof. Dr.-Ing. Thomas Römhild, Stellv. LiTG-Vorsitzender, hat die Organisation übernommen. Sie sagen: „Licht ist ein faszinierendes Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wissenschaft und Forschung, Kunst und Design, Architektur und Technik brauchen transdisziplinäre Plattformen wie den Lichtcampus, um das Potential von Licht im 21. Jahrhundert neu auszuloten.“ Mit seinem Thema am Puls der Zeit und der Veranstaltungssprache Englisch erweitert der 3. Lichtcampus seine Reichweite und wird damit internationaler denn je. Die renommierte Hochschule in der Hansestadt Wismar mit ihrer langen und wechselvollen Geschichte und einer Altstadt, die seit 2002 zum UNESCO-Welterbe gehört, bieten dazu den geeigneten Rahmen. So sind u. a. der englischsprachige Masterstudiengang Architectural Lighting Design, das berufsbegleitende Fernstudium »Master Architectural Lighting and Design Management« im WINGS-Programm der Hochschule sowie die Beteiligung an verschiedenen internationalen EU-Förderprojekten Ankerpunkte für Licht-Interessierte aus aller Welt.


Programm mit Ausstellungen im Wismarer Stadtzentrum zum Abschluss
Erstmals werden die Ergebnisse des Lichtcampus an ausgewählten Orten in der Innenstadt ausgestellt. Mit dem Dialog von kulturellem Erbe und zukunfts-fähigen Materialien, Technologien für richtungsweisende Ideen sowie tragfähigen Konzepten erweitert die dritte Ausgabe den transdisziplinären Austausch, in dem sie das Gespräch mit der interessierten Öffentlichkeit sucht. Der Startschuss fällt am 20. und 21. März mit der Vorbereitung der lokalen Ausstellungsprojekte. Vom 22. bis 25. März gibt es ein internationales Vortrags- und Workshop-Programm, das in das Ausstellungsprojekt am 25. März in der Zeit von 19:00 bis 22:00 Uhr mündet.


Mögliche Rolle des Kunstlichts in der Zukunft
Künstliches Licht ist ein notwendiger Bestandteil unserer Zivilisation und wird als etwas Selbstverständliches wahrgenommen. Die Zukunft scheint hauptsächlich in einer ökologischeren, vor allem Ressourcen schonenden Lichterzeugung zu liegen, während die Bedeutung künstlichen Lichtes als Innovationsmotor, wie in der ersten industriellen Revolution, Vergangenheit zu sein scheint. Um neue Möglichkeiten zu untersuchen, wie Licht wieder ein bedeutender gesellschaftlicher Innovationsmotor werden könnte, beschäftigt sich der Lichtcampus in vielfältiger Weise mit neuen Ausdrucksformen von Licht. „Die kommunikative Funktion des Lichtes scheint in der Zukunft immer wichtiger zu werden“, so Professor Römhild. Es kann eine wachsende Bedeutung als ordnendes Element im Zusammenleben der Menschen in einer multikulturellen Gesellschaft bekommen. Beispielweise wird durch das „richtige Licht“ ein gesellschaftlicher Konsens über das erwartete Verhalten in einer Gruppe hergestellt und die entsprechenden Verhaltensmuster insinuiert. Waren es in der Vergangenheit eher Räume und deren Materialien – also analoge Objekte, die Ordnung herstellten und Verhalten postulierten – würde es künftig durch gestaltetes Licht als digital zu steuerndes Element möglich, viel präziser, quasi minutengenau verschiedene Verhaltensweisen zu unterstützen. Um diese neue Rolle der künstlichen Beleuchtung zu untersuchen, werden Installationen mit verschiedenen Medien erarbeitet werden und Diskussionsrunden stattfinden, wie z. B. zum Thema Social Light am Sonntag, dem 24. März 2019, von 11:00 bis 11:30 Uhr.


„Dynamic Light“-EU-Projekt-Abschlusskonferenz
Die Abschlusskonferenz des EU-Förderprojekts „Dynamic Light“ (Dynamische Beleuchtung), bei dem die Hochschule Wismar Leadpartner und die LiTG Projektpartner ist, lädt am 26. März nicht nur alle Lichtcampus-Teilnehmer, sondern ebenso alle Interessierten ein. Auch hier geht es um die Durchsetzung zukunftsweisender, verbrauchsarmer, nutzerdefinierter hochqualitativer Stadt-und Straßenbeleuchtung. Zu dieser Konferenz treffen sich die 17 Projektpartner aus sieben mitteleuropäischen Ländern (Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Slowenien und Tschechien) sowie weitere Experten. Es werden die Ergebnisse verschiedener Pilotaktionen in den Teilnehmerländern, wie z. B. eine dynamische Fahrradweg-Beleuchtung in Rostock sowie die dabei gesammelten Erfahrungen in Wismar vorgestellt. Länderübergreifende Vergleiche, strategische Licht-Masterpläne, Lichtverschmutzung, Schulungen in Landessprache, Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Nutzerakzeptanz sind nur einige der Themen, die auf der Konferenzagenda zu finden sind.


Das Programm sowie die Liste der Künstler und Projekte sind auf der Website 2019.lichtcampus.net zu finden.

Kontakt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an
Prof. Dr.-Ing. Thomas Römhild
unter Telefon: 03841 753 76 02
oder per E-Mail: thomas.roemhild@hs-wismar.de

sowie zur Abschlusskonferenz:
Peter Schmidt
unter Telefon: 03841 753 73 26
oder per E-Mail: peter.schmidt@hs-wismar.de


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