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Computerspiele im Unterricht

Professorin Düsterhöft, die hier Jonas Reißig (13) Tipps gibt, ist genauso begeistert vom Interesse der Wismarer Schüler wie Lehrerin Manuela Walter, die den beiden bei der Problemlösung aufmerksam zuschaut.

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Bärbel Madeia, Lehrerin am Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wismar, ist fasziniert mit welcher Hingabe sich Sebastian Kadler (12) der Aufgabe widmet, ein Computerspiel zu programmieren.

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Mit Feuereifer sind Schüler der 7. Klasse des Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wismar dabei ein Computerspiel zu programmieren. Tipps gibt es nicht nur von den beiden Lehrerinnen (Bärbel Madeia hinten im Bild), sondern auch von der Wismarer Professorin Antje Düsterhöft, hier mit Marinus Fislage (12) im Gespräch.

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Gemeinsam gestalten zwei Lehrerinnen des Gerhart-Hauptmann Gymnasiums Wismar und eine Professorin der Hochschule Wismar eine Woche lang den Unterricht in der so genannten MINT-Klasse und die Schüler sind begeistert.

Seine Wangen sind leicht gerötet, als Sebastian Kadler (12) mit der Computermaus, die er ganz locker über die Schulbank führt, einen Schmetterling über den Bildschirm schiebt. Er sitzt im Unterricht und ist regelrecht gefesselt von der Aufgabe, die Lehrerin Bärbel Madeia zu Beginn der Schulstunde gestellt hatte, ein eigenes Computerspiel zu programmieren. „Das ist echt faszinierend, wie Spaß und Neugier im Umgang mit der Programmierung geweckt werden können“, bemerkt die Lehrerin für Physik, Mathematik und Informatik. Lehrerin Manuela Walter ergänzt: „Das müsste man öfter machen, solche Projekte in den MINT-Unterricht einzubauen.“ Das Kürzel MINT steht für die Begriffe Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Den Anstoß für das Projekt gab Professorin Dr. Antje Düsterhöft, die an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Hochschule Wismar „Multimediasysteme und Datenbanken“ lehrt. An der Kinderuni-Vorlesung „Wie baue ich mir ein Computerspiel“, die vergangenen Freitag stattfand, nahmen nicht nur etliche Schüler dieser MINT-Klasse teil, die Lehrerinnen hatten sie ebenfalls im Elternhörsaal verfolgt. So konnte auch Sebastian nach dieser Vorlesung eine CD mit nach Hause nehmen, auf dem sich die Baukastenelemente für die Programmierung eines Computerspiels und ein Beispielspiel befinden. Der 12-Jährige wollte nicht auf die Unterrichtsstunde am Gymnasium warten und nutzte das Wochenende, um schon einiges auszuprobieren. Nun steht Bärbel Madeia hinter ihm, lediglich kleine Tipps gebend. So z.B. den, dass die Koordinaten des bewegten Objektes, also des Schmetterlings, automatisch dargestellt und einfach in den entsprechenden Befehl eingebaut werden können. Dass hier mathematische und physikalische Kenntnisse gefragt sind, muss nicht erwähnt werden, die Schüler wenden sie zielorientiert an, verschieben Programmbausteine und testen die Ergebnisse aus.

So hat sich Jonas Reißig entschieden, ein Bowlingspiel zu programmieren und sein Mitschüler Philipp Neumann lässt die Spielfigur gewagte Sprünge auf einem Trampolin vollführen. Jenny Ahrens und Carolin Eggebrecht diskutieren währenddessen noch, ob sie eine der vorgefertigten Hauptfiguren nutzen, oder doch selbst eine entwerfen – mit dem Computer natürlich. Dank der technischen Voraussetzungen am Gymnasium können die Schüler der 7. Klasse auch in der nächsten Unterrichtsstunde noch an ihren Entwürfen weiterarbeiten. Die CD, die die Professorin mit Unterstützung des Studenten Thilo Göricke zusammengestellt hat, und entsprechenden Webseiten zur Programmiersprache SCRATCH, erlaubt sogar ein Tüfteln am heimischen Computer.

„Auch wenn hier nicht die neue Generation von Spiele-Programmierern heranwächst, so können sie nun ein wenig die umfangreiche Arbeit der Entwickler und Programmierer einschätzen.“ schwärmt Professorin Düsterhöft begeistert darüber, mit welchem Interesse sich die jungen Leute dem Thema widmen.

Auch dieser sehr persönliche Einsatz von ihr ist ein sehr anschaulicher Ausdruck der gelebten Kooperationsvereinbarung mit dem Gerhart-Hauptmann-Gymnasium. „Natürlich würde ich ein solches Projekt auch an der Großen Stadtschule „Geschwister-Scholl-Gymnasium“ unterstützen“, ergänzt die Professorin. „Mit beiden Gymnasien ist die Hochschule Wismar nicht nur durch Kooperationsvereinbarungen verbunden, sondern vor allem durch zahlreiche Projektaktivitäten“, ergänzt Prof. Dr. Manfred Ahn, der sich als Prorektor für Bildung an der Hochschule Wismar besonders für die Zusammenarbeit der Gymnasien mit der Hochschule einsetzt. Studenten und Dozenten sind gern bereit in die Schulen zu gehen, um frühzeitig die Schüler für wissenschaftliches Arbeiten und ein Studium zu begeistern. Und die Schüler und Lehrer nehmen diese Angebote sehr gern an.


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