Chemie durch nachwachsende Rohstoffe ersetzen

Treffen des Projektkonsortiums gemeinsam mit Industrievertretern am Außenstandort der Hochschule Wismar in Malchow – mit Prof. Dr. Roland Larek (7. v. r.), Projektmitarbeiterin Franziska Bendig (4. v. r.) und Prof. Dr. Christian Stollberg (links) von der Hochschule Wismar.
Quelle: Hochschule Wismar/K. Baldauf

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Dr. Yvonne Sakka von der Universität Bremen präsentierte während des Projekttreffens am Außenstandort der Hochschule Wismar in Malchow/Poel die Einbettung ihrer Arbeit in das Verbundprojekt ALBINA.
Quelle: Hochschule Wismar/K. Baldauf

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Wissenschaftler und Industrievertreter trafen sich im Rahmen des Verbundprojektes ALBINA (Algen, biobasiert, nachwachsend) am Standort Malchow/Poel und nutzten die Pause zu einem Rundgang durch den Schaugarten.
Quelle: Hochschule Wismar/K. Baldauf

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(Wismar/Bremerhaven/Bremen) „ALBINA“: Algen, biobasiert, nachwachsend – der Name steht für ein im April dieses Jahres gestartetes Kooperationsprojekt von vier norddeutschen Hochschulen unter Federführung der Hochschule Bremen. Das Forschungsteam an der Hochschule Wismar wird in der dritten Phase des Projektes, beginnend am 1. Oktober 2019, die Ergebnisse der vorherigen Laborversuche für den technischen Einsatz untersuchen. Ziel dieses auf insgesamt drei Jahre angelegten Projektes ist die Entwicklung und Erprobung von Additiven zur Herstellung innovativer und leistungsstarker Schmierstoffe auf der Basis von Rohstoffen, die aus Algen anstelle von Mineralöl gewonnen werden können.


Projektförderung
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aus dem Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“, Förderbereich „Biobasierte Produkte und Energieträger“ mit rund zwei Millionen Euro gefördert. Für das Arbeitspaket der Hochschule Wismarer stellt das BMEL rund 225.000 Euro zur Verfügung.


Biotechnologen, Maschinenbauer und Verfahrenstechniker
„Während Spezialisten in einer ersten Phase an der Hochschule Bremen und der Hochschule Bremerhaven sowie in einer zweiten Phase an der Universität Bremen im Rahmen des gemeinsamen Projektes geforscht haben, sind deren Ergebnisse die Basis unserer wissenschaftlichen Arbeit“, so Prof. Dr.-Ing. Roland Larek, Projektleiter an der Hochschule Wismar. Die bisherigen Forschungen im Rahmen des Projektes ALBINA widmeten sich der Auswahl geeigneter Algenstämme und deren Aufbereitung sowie der chemischen Untersuchungen zur Brauchbarkeit der Algensubstanzen als Schmierstoffzusatz. Den Projektverlauf sowie die Planung weiterer Aufgabenpakete konnten Projektmitarbeiter der Hochschule Bremen, zweier Abteilungen der Universität Bremen sowie der Hochschule Bremerhaven in Anwesenheit von Industrievertretern im Laborkomplex Malchow auf der Insel Poel vorstellen. Ein Forschungsteam der Hochschule Wismar wird unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Roland Larek während der nächsten 30 Monate in enger Zusammenarbeit mit diesen Hochschulen im Bereich der Erprobung und Quantifizierung der entwickelten Schmierstoffe tätig sein. Deshalb wurden während des Arbeitskreistreffens in Malchow die hervorragenden Forschungsbedingungen am Bereich Maschinenbau/Verfahrens- und Umwelttechnikder Fakultät für Ingenieurwissenschaften präsentiert. Das Produktionstechnische Labor der Hochschule Wismar bietet die geeigneten Rahmenbedingungen für Versuche verschiedenen Maßstabs und steigender Komplexität. In diesem wird die Eignung der Schmierstoffadditive für den technischen Einsatz, ihre Standzeit sowie ihren Einfluss auf verschiedene Verfahrensparameter – zum Beispiel im Einsatz für das Umformen von Blechen – untersucht. Einen wesentlichen Bestandteil des Projektes wird darüber hinaus der Austausch mit Partnern aus Industrie und Gewerbe darstellen.


Algen – Rohstoffquelle mit positivem Klimaeffekt
Algen sind besonders gut für die Gewinnung innovativer Rohstoffe aus Biomasse geeignet. Sie wachsen sehr schnell und benötigen keine Ackerflächen, sodass sie nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen. Zudem sind die Prozesse zur Anzucht und Ernte von Algen technisch beherrscht und werden bereits im industriellen Maßstab betrieben. Einen zusätzlichen Klimanutzen stellt die Tatsache dar, dass Algen für ihr Wachstum unter anderem viel Kohlendioxid benötigen, das so gebunden und der Atmosphäre entzogen werden kann.

Mit der Politstrategie Bioökonomie setzt die Bundesregierung auf innovative Technologien und Produkte aus nachhaltig erzeugten biogenen Rohstoffe als Basis für ein zukunftsfähiges Wirtschaftssystem. Wichtige Treiber für diesen Schwerpunkt sind die Endlichkeit fossiler Rohstoffe sowie der Schutz des Klimas, der Biodiversität und der natürlichen Ressourcen.


Kontakt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an
Prof. Dr. Ing. Roland Larek
unter Telefon: 03841 753 71 32
oder per E-Mail: roland.larek@hs-wismar.de


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