a Match auf der DOMOTEX 2019

Sarah Busching bei der Vorstellung ihres Projektes während eines Presserund-ganges.
Quelle: Hochschule Wismar/Stephan Loewe

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Zwei Schaukelnde versuchen auf die gleiche ‚Wellenlänge‘ zu schaukeln. Auf dem Bildschirm sieht man die digitalisierte Schwingung.
Quelle: Hochschule Wismar/ Stephan Loewe

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(Hannover/Wismar) Die interaktive Installation ‚a Match‘ der Wismarer Innenarchitekturstudentin Sarah Busching und ihrem Team – Stephan Loewe, Patrick Schumacher und Nils Schumacher – begeisterte zahlreiche der über 30.000 Besucher auf der DOMOTEX Messe vom 11. bis 14. Januar 2019 in Hannover. Mit ihrer Schaukel verdeutlichte sie das Leitthema der Messe: „create’n’connect“.

Zwei getrennt schaukelnde Menschen verbinden

‚a Match‘ zeigt die Kommunikation von Menschen, die versuchen auf „gleicher Wellenlänge“ zu schaukeln, ohne sich dabei direkt sehen und wahrnehmen zu können – wie es in der digitalen Welt oft der Fall ist. Auf einer Standfläche der Messe konnten zwei Menschen zur gleichen Zeit schaukeln, allerdings durch eine Wand getrennt. Lediglich die Schwingung der Schaukelbewegungen wurde auf einem Bildschirm als animierte Grafik angezeigt. Sobald diese Schwingungen übereinanderlagen, war das Ziel – ein match – erreicht. In diesem Moment sprang eine Frontkamera an und auf einem großen Bildschirm wurde der Schaukelpartner, der sich hinter der Wand befindet, angezeigt. Anschließend konnte jeder Partner auf einer Website sein generiertes Standbild ansehen, abrufen und sich mit der bisher nicht sichtbaren Person vernetzen.


Digitalisierung, Chemie und Austauschort
Über das Spiel entsteht so eine interaktive Verbindung, die den Gedanken des Megatrends der Konnektivität aufgreift. Die Studentin Sarah Busching war sich bei ihrer Konzeptentwicklung bewusst, dass es zu jeder Bewegung auch immer eine Gegenbewegung gibt. Ihre Recherche ergab, dass viele Menschen der Digitalisierung ihrer Lebensrealität auch skeptisch gegenüberstehen und der Wunsch nach analogen, realen Erlebnissen deutlich spürbar ist. Andererseits nutzen viele Menschen soziale Netzwerke und digitale Datingportale um einen Partner für das reale Leben zu finden. Damit erhöhen sie die Reichweite, vergessen jedoch oft, dass man in den Portalen nur relativ wenig über die ‚gefundenen Personen‘ erfahren und schon gar nichts wahrnehmen kann. „Auf welche Weise sich Menschen auch immer begegnen, entscheidend ist die Chemie“, ist die Studentin überzeugt, die die Messe als einen Ort sieht, „an dem der Austausch im Vordergrund steht, mit dem Ziel Inspirationen zu sammeln und vor allem um sich zu vernetzen. Zudem stehen sinnliche Erlebnisse im Vordergrund, die im digitalen Raum nicht möglich sind.“ Und so erklärt sich scheinbar von selbst, was eine Schaukel auf einer Bodenbelagsmesse zu suchen hat. „Wir als Gestalter machen uns gerne Kontraste zu Nutze, um den Fokus auf ein bestimmtes Produkt oder einen bestimmten Sachverhalt zu richten und somit dessen Reiz zu erhöhen. Welch größeren Kontrast gibt es, als auf einer Bodenbelagsmesse vom Boden abzuheben, ihn nur noch temporär zu berühren und somit den Fokus wieder verstärkt auf den Boden zu richten?“, so Sarah Busching, die an der Fakultät Gestaltung von Professor Oliver Hantke betreut wurde. Durch die interaktive Verbindung von Mensch zu Mensch über eine Maschine und die anschließende Datenverarbeitung steht die Schaukel außerdem ironisch für das Menschenkarussell Tinder.


Funktionsprinzip
Die Schaukeln befinden sich an einem Holzgestell, ihre Seile sind mit jeweils einer Metallstange verbunden, die wiederum mit einem Potentiometer zur Messung des Drehwiderstandes ausgestattet ist. So können die Schaukelbewegungen gemessen und als wellenförmige Grafik auf einen Bildschirm übertragen werden. Nur bei parallelem Schaukeln wird die Videoübertragung beider Personen sichtbar. Dafür wurde eine Javascript-Applikation entwickelt, die über einen Mikrokontroller (Arduino) Daten der Drehwiderstände an den Schaukeln ausliest, verarbeitet und über eine Webanwendung auf den Bildschirmen ausgibt. Für den weiterführenden digitalen Kontakt konnte man anschließend ein Standbild der erfolgreich schaukelnden Teilnehmer während der Messe auf einer Website abrufen und speichern.


Kontakt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an
Sarah Busching
unter Telefon: 0176 70751533
oder per E-Mail: s.busching@stud.hs-wismar.de


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