(Wismar/Bad-Doberan, Schwerin, Sternberg, Torgelow) Am Freitag, dem 18. Juli 2025, wurden Sieben Preise für sieben Brücken während des 31. Papierbrückenwettbewerbes Mecklenburg-Vorpommern auf dem Campus der Hochschule Wismar vergeben. Auf Platz 1 in der Kategorie bis einschließlich 8. Klasse kam die Brücke des Duos Jari Ostendorf und Finn Winkler von der Christlichen Münster Schule Bad Doberan. Sie hat mit 194 Gramm Eigengewicht 21,8 Kilogramm standgehalten. Dem Siegerteam folgte Oscar Wheatley auf Platz 2 und Benedict Friedland auf Platz 3. Beide lernen am Internatsgymnasium Torgelow. In der Kategorie ab Klasse 9 siegten Emil Brietzke und Mattes Liebenau mit ihrer 197 Gramm leichten Brücke, bei der eine Tragkraft von 21,5 Kilogramm nachgewiesen werden konnte. Julius Kasper und Jonas Meitner erreichten gemeinsam Platz 2 in dieser Kategorie vor Leo Krüger auf Platz 3. Alle fünf Gewinner besuchen derzeit die Verbundene Regionale Schule und Gymnasium „David Frank“ in Sternberg (KGS). Der Preis für die schönste Brücke ging wie schon 2024 an Sigrun Neumann von der Christlichen Münster Schule Bad Doberan.
Papierbrücken im Testlabor
Zwischen all den interessanten Stationen, die am Tag der Technik des VDI M-V auf dem Wismarer Campus aufgebaut waren, war auch die Prüfeinrichtung zu finden, mit der die eingereichten Papierbrücken unter den Augen der Schülerinnen und Schüler getestet wurden. Der Belastungstest erfolgte im Labor Konstruktiver Ingenieurbau, dort wo auch die großen Brückenteile von Studierenden und Forschenden in viel größeren Geräten als dem kleinen für die Papierbrücken verschiedenen Tests unterzogen werden.
Die Aufgabe der Teilnehmenden hatte darin bestanden in der Zeit vor dem Wettbewerb aus handelsüblichem Zeichenkarton oder -papier und Papierleim möglichst stabile Brücken zu bauen. Deren Gesamtmasse darf jedoch 200 Gramm nicht überschreiten und die Brücken müssen mindestens 40 Zentimeter lang sein, damit eine Messung möglich ist. Allerdings darf die obenliegende "Fahrbahn" nicht mehr als 10 cm breit sein und durchgängig befahrbar. Letzteres wurde mit einem kleinen Matchbox-Auto getestet. So unterschiedlich die Brücken auch aussehen, im schlichten Weiß gehalten oder mit Grafiken verziert und bunt angemalt, um die Siegerinnen und Sieger in zwei Altersklassen zu ermitteln, zählt allein, welche Tragkraft gemessen wird. Nur für die kreativste Brücke muss eine Jury abstimmen und so die Siegerin oder den Sieger ermitteln.
Sieben Auszeichnungen, drei davon für die KGS Sternberg
„Wir waren dieses Jahr total begeistert von den vielen kreativen Brückenentwürfen und der Tragfähigkeit der stärskten Brücken“, so der Wismarer Professor Dr. Kersten Latz. Er fügt hinzu: „Durch die im letzten Jahr geänderte Aufgabenstellung haben wir ganz unterschiedliche, fantasievolle Entwürfe gesehen – wie Fachwerk- oder Trägerbalkenbrücken.“
Keine und keiner der Sieger_innen des vergangenen Jahres hat es diesmal wieder auf einen der drei ersten Plätze geschafft. Aber die in diesem Jahr als kreativste Brücke ausgezeichnete, war mit viel Fantasie, Geschick und technischem Verständnis von Sigrun Neumann geschaffen worden, die sich nun Titelverteidigerin nennen darf.
In der Altersklasse ab Klasse 9 schafften es außerdem die beiden Sternberger Emil Brietzke und Mattes Liebenau mit 21,5 Kilogramm Tragfähigkeit aufs Siegertreppchen. Mit nur 700 Gramm Differenz, also 20, 7 Kilogramm) war ihnen das zweitplatzierte Duo Julius Kasper und Jonas Meitner dicht auf den Fersen. Leo Krügers nur 162 Gramm leichte Papierbrücke hielt 17,8 Kilogramm stand, so dass er den dritten Preis entgegennehmen durfte. Mit diesen drei ausgezeichneten Brücken, sorgten die fünf Erbauer für ein Novum. Denn alle Schüler besuchen die Verbundene Regionale Schule und Gymnasium „David Frank“ in Sternberg (KGS), wo sich seit vielen Jahren Lehrer Frank Langpap für den Papierbrückenbau engagiert.
Auch in der Kategorie bis Klasse 8 war eine Schule gleich zwei Mal unter den ersten Drei vertreten: das Internatsgymnasium Torgelow. Benedict Friedlands Brücke brachte 195 Gramm auf die Waage und hielt 18,6 Kilogramm Stand, was ihm den 3. Platz sicherte. Während er in Torgelow die sechste Klasse besucht, lernt Oscar Wheatley in der fünften Klasse. Seine Brücke war mit 133 Gramm relativ leicht und widerstand einer Belastung bis 21,2 Kilogramm. Die Brücke der Sieger Jari Ostendorf und Finn Winkler hat mit 21,8 Kilogramm 600 Gramm mehr Tragfähigkeit erreicht, bei 194 Gramm Eigengewicht. Das Siegerduo geht auf die Christlichen Münster Schule Bad Doberan, die sich im vergangenen Jahr das erste Mal am Papierbrückenwettbewerb beteiligt hatte. In diesem Jahr sicherte sich die Schule nicht nur diesen Sieg, sondern erneut den für die kreativste Brücke. Dafür hatte Sigrun Neumann gesorgt, die diesen Preis auch im vergangenen Jahr mit nach Hause nehmen durfte.
Viele der Teilnehmenden wollen nach Möglichkeit auch im nächsten Jahr wieder beim Papierbrückenwettbewerb antreten. Hatte sie in Wismar doch nicht nur die Möglichkeit sich mit den anderen teilnehmenden Kindern und Jugendlichen über Tricks und Kniffe auszutauschen. Die beiden Bauingenieur-Professoren Dr. Kersten Latz und Dr. Thomas Bittermann gaben direkt im Anschluss an die Messungen ganz konkrete Tipps, welche Veränderungen in der Konstruktion zu verbesserten Ergebnissen führen können.
Jury und Preise
Hauptveranstalter des Wettbewerbs ist der Bereich Bauingenieurwesen (BIW) der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Hochschule Wismar. Die Organisation erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem VDI, und dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr M-V. Die Preise werden in drei Kategorien vergeben. Neben dem Spaß und der Anspannung erwarten die Schüler Prämierungen mit Gutscheinen in Höhe von je 120 Euro für den 1. Preis, gespendet vom VDI Landesverband M-V und der HTG GmbH. 90 Euro für den 2. Preis bis Klasse 8 kamen von der Schwesig GmbH Rostock und für den 2. Preis ab Klasse 9 sowie vom Bereich BIW der Hochschule Wismar. Je 60 Euro für die 3. Preise wurden von der B+J Engineering, Wismar zur Verfügung gestellt. Der Sonderpreis für die schönste Brücke in Höhe von 40 Euro (ebenfalls vom Bereich Bauingenieurwesen) wird einmalig, das heißt unabhängig vom Alter der Teilnehmer, vergeben. Wer diesen Preis erhält wird durch eine Jury bestimmt, zu der in diesem Jahr Nelly Marquardt (Bauingenieurstudentin der Hochschule Wismar), Merle Bruhn (Schülerpraktikantin am Bereich BIW), Prof. Dr. Olaf Mertzsch (Landesamt für Straßenbau und Verkehr M-V), Prof. Dr. Kersten Latz und Prof. Dr. Thomas Bittermann (beide Bereich BIW) sowie Cindy Kaething (Geschäftsstellenleiterin des VDI-Landesverbandes) gehörten.
Mehr Informationen zum Wettbewerb und zu den Preisträgern sind auf der Webseite www.hs-wismar.de/papierbruecken bereitgestellt.
Kontakt
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an
Prof. Dr.-Ing. Kersten Latz
E-Mail: kersten.latz@hs-wismar.de
bzw. telefonisch: 03841 753-74 82