Entwicklung eines Verfahrens zur gezielten strukturellen Beeinflussung ätherischer Öle

Pilotanlage zur separierenden Trägerdampfdestillation
Quelle: Hochschule Wismar

Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Verfahrens zur gezielten strukturellen Beeinflussung ätherischer Öle unter Nutzung der Hydrolatphase am Beispiel der Modellpflanze Thymian (Thymus vulgaris L.).

Im Vorhaben „Entwicklung eines Verfahrens zur gezielten strukturellen Beeinflussung ätherischer Öle unter Nutzung der Hydrolatphase am Beispiel der Modellpflanze Thymian (Thymus vulgaris L.)“ soll eine neuartige Methode zur Gewinnung von ätherischen Ölen entwickelt werden, die auf der qualitätskonformen Herstellung nach gängigen Arzneibüchern (z.B. Ph. Eur.) basiert. Ziel ist es, die etwa klima- oder bodenbedingten natürlichen Schwankungen in der Zusammensetzung des ätherischen Öls vollständig durch einen Prozess auszugleichen, der sich der wässrigen Destillatrückführung (Hydrolatphase) bedient. Auf diese Weise können in einem einzigen Verfahrensschritt die sonst z.T. erheblich qualitätsmindernden Effekte durch überproportional anfallende unerwünschte Begleit- und Leitsubstanzen im ätherischen Öl gänzlich vermieden werden. Die verfahrenstechnisch anspruchsvolle Prozessführung – mit der entscheidenden Wirkung auf die Ölzusammensetzung durch hauptsächliche Einflussnahme auf das anfallende Hydrolat, aber auch weiteren relevanten Prozessparametern – soll zur Erreichung des übergeordneten Gesamtziels führen. Dabei gilt es die unterschiedliche temperaturabhängige Löslichkeit einzelner Substanzen im kondensierten Trägerdampfmedium Wasser als Steuerungsparameter für eine gezielte Führung des Verfahrens und mithin für die zentrale Wirkung auf die Ölzusammensetzung zu nutzen.

Was die Gesamtenergiebilanz der Produktion betrifft, stellt die destillative Gewinnung von ätherischen Ölen mittels Wasserdampferzeugung und Destillatrückkühlung eine wirtschaftliche Herausforderung für den Standort Deutschland dar. In dem Projekt soll das Verfahren daher durch ein regeneratives Energiekonzept mit zentraler thermischer Pflanzenreststoffverwertung sowohl CO2-neutral als auch energie- und kosteneffizient erprobt und etabliert gestaltet werden, um die Vorteile von wirtschaftlicher und ökologischer Betriebsführung miteinander zu verknüpfen.


zurück zur Übersicht