Die Forderung der Laufzeitverlängerung durch Refurbishing steht in vielen Bereichen im Zeichen der Zeit und bietet einen wichtigen Beitrag zur Schonung vorhandener Ressourcen. Vereinzelte Schäden an bestehender Infrastruktur bedeuten nicht zwangsweise das Ende von deren Nutzungsdauer. Zugleich ist die wirtschaftliche Instandsetzung ein Keypoint im Instandsetzungsprozess für bspw. Brücken, Komponenten von Windenergieanlagen oder ganzer Schienenfahrzeuge. Allen genannten Branchen gemein überwiegen die geschweißten Konstruktionen. Diese Verbindungen stellen zugleich versagenskritische Punkte innerhalb der Konstruktion dar. Das Beheben von Rissstellen im Bereich von Schweißnähten ist oftmals mit einem erheblichen Vorbereitungsaufwand der Rissstelle durch Ausfugen und einer Nahtvorbereitung, begrenzter Zugänglichkeit oder mit dem Vorhandensein von Betriebslasten während der Reparatur verbunden.
Für ältere Konstruktionen existiert zusätzlich die Problematik der Schweißeignung von Altstählen und somit die Gefahr von Heißrissen und Terrassenbrüchen infolge von Schrumpfspannungen. Diesen Problemen kann in vielerlei Hinsicht mit der „kalten“ Fügetechnik begegnet werden. Insbesondere bei der Forderung einseitiger Zugänglichkeit ist der Einsatz von Blindbefestigern eine vielversprechende Alternative. Verbunden mit deren Einsatz existieren jedoch eine Reihe von Fragenstellungen bzgl. der Bemessung und Ausführung, welche aktuell durch Einzelfalluntersuchungen individuell geklärt werden.
Das Forschungsvorhaben hat somit die Zielsetzung, das Tragverhalten mechanisch gefügter Verbindungen mit Blindbefestigern für die Möglichkeit der Instandsetzung, aber auch für Produktneuentwicklungen zu untersuchen. Dazu sollen die Themen wie das Lochfüllungsvermögen, die Kombination von Form- und Kraftschluss durch Vorspannkräfte in Verbindungen, das Tragverhalten unter Lastumkehr und wiederholter Lasteinwirkung sowie das Ermüdungsverhalten unter zyklischer Lasteinwirkung betrachtet werden.
