Emissionsbewertung, -reduktion und -vermeidung von Schiffen durch Evaluation von AIS-Signalen

Quelle: Hochschule Wismar

Ziel des Projekts ist die Erstellung von clusterisierten Motor- und Emissionsmodellen auf Basis von Widerstandsmodellen und AIS-Daten zur quantitativen Aussage zum CO2-Ausstoß der Schifffahrt in europäischen Gewässern.

Das angestrebte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben EmissionSEA, initiiert durch die JAKOTA Cruise Systems GmbH (JCS), JAKOTA Design Group GmbH (JDG), das Fraunhofer CML, die Hochschule Wismar (HSW) sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), adressiert den Förderschwerpunkt „Datenbasierte Anwendungen“ der Förderlinie 2 im Rahmen des Modernitätsfonds. Ziel des Projektes ist, eine Methode zu entwickeln, um quantitative Aussagen zum CO2 Ausstoß der Schifffahrt in europäischen Gewässern geben zu können. Hierbei werden unter Zuhilfenahme der AIS-Daten Bewegungsinformationen in Relation zur Schiffsgröße, Geschwindigkeit sowie meteorologischen und ozeanographischen Umweltbedingungen gesetzt. Über 300.000.000 tägliche AIS Datensätze von hunderten eigenen und tausenden kooperativen AIS-Basisstationen sowie ausführliche Schiffsdaten inklusive Informationen zur Hauptantriebsanlage liegen JCS vor und bilden die Basis für das Vorhaben. Da jedes Schiff verpflichtend AIS Daten sendet soll versucht werden, aus diesen Daten die emittierten Emissionen (CO2) in speziellen Fahrtgebieten abzuschätzen. Für die schlussendliche Emissionsberechnung auf Basis der AIS Daten ist die Bestimmung der benötigten Maschinenleistung erforderlich. Somit wird als erster Schwerpunkt die Erstellung eines Schiffsmaschinenmodells bearbeitet, während sich der 2. Schwerpunkt mit der anschließenden Emissionsberechnung auf Grundlage der Maschinenleistung befasst. Darüber hinaus wird angestrebt in der mCLOUD zur Verfügung gestellte AIS-, Umwelt- und Schifffahrtsroutendaten des BSH sowie Wetterdaten des DWD zu verwenden. Daten zum Brennstoffverbrauch sowie zu Emissionen sind öffentlich nicht verfügbar und stellen die zu schließende Lücke dar. Durch die gewonnenen Erkenntnisse aus historischen Auswertungen, ermöglicht ein Soll-Ist-Vergleich die Bewertung der Performance eines Schiffes und damit die Identifikation von Emissionsreduktionspotenzialen und die anschließende Umsetzung von emissionsmindernden Maßnahmen.

 


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