Digitalisierung in Archäologie und Tiefbau - Entwicklung von Planungsprogrammen und Smart Services

Quelle: Metamorworks

Projektziel ist die Forcierung der Nutzung von digitalen Daten in Archäologie und Tiefbau. Digitale Daten (Topografie, Planungsdaten etc.) werden den Bauausführenden in geeigneter Form bereitgestellt.

Ziel des Projektes DigSmart ist es, die Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette im Tiefbau von der Planung bis zur Dokumentation durchgängig und in der gesamten technisch verfügbaren Breite organisatorischer und technischer Daten zu etablieren. Daten aus einer Vielzahl digitaler Quellen sollen vor Ort auf einer Baustelle nutzbar gemacht werden. Diese Daten umfassen beispielsweise topografische Daten, Vermessungs- und Erderkundungsdaten, Verläufe von Kabeln und Rohren, aber auch Daten aus Planung und Konstruktion.

Die Nutzbarmachung der Daten erfolgt über ein Kamera-Laser-Projektionssystem, das mittels Kameras die aktuelle Position in einer zuvor aufgenommenen Szene bestimmt und diese Daten abhängig von der aktuellen Position mittels eines Laser-Projektionssystems zeichnet. Der Fokus der Entwicklung an der Hochschule Wismar in diesem Projekt liegt dabei auf Planungsdaten.

Die Arbeits- bzw. Prozessschritte auf einer Baustelle sind gewöhnlich vorab geplant. Um die Flexibilität der Arbeit auf einer Baustelle zu erhöhen, ist die unmittelbare und prädestinierte Reaktion auf eintretende Störungen unabdingbar. Die Verwendung von praktikablen Alternativprozessen hilft, den Einfluss von Störungen auf Prozesse und Mitarbeiter zu minimieren. Um dies umsetzen zu können, müssen bei Störungseintritt derartige Alternativen unmittelbar eruiert werden. Gewöhnlich erfolgt die Bestimmung von alternativen Prozessschritten durch erfahrene und entscheidungsberechtigte Personen abhängig von deren Kenntnisstand. Daher ist es vorteilhaft, wenn mögliche Alternativen bereits bei der Planung eines Prozesses berücksichtigt werden. Bei der Planung komplexer Prozesse ist ein Hilfsmittel die Netzplantechnik, mit der Prozesse und für die Produktionsplanung relevante Kenngrößen wie beispielsweise Produktionszeiten grafisch dargestellt werden können. Der klassische Netzplan beschreibt lediglich die idealste Prozessvariante. Als methodischer Ansatz wird daher in diesem Projekt ein um Alternativen erweiterter Netzplan, der Maximalnetzplan (MNP), genutzt. Das Konzept des MNP wird auf die Prozesse in Tiefbau und Archäologie angewendet und die Methodik weiterentwickelt. Eine Heuristik zur Evaluierung der jeweiligen Alternativen wird integriert. Weiterhin steht der durch den MNP bestimmte Prozessschritt und die Präsentation auf dem Laser-Projektionssystems zur Information für den Arbeiter im Fokus.

Das Ergebnis bildet ein System, das sich selbstständig in einer zuvor aufgenommenen Szene verortet und ortsabhängig Informationen projiziert. Für die Anwendung in Archäologie und Tiefbau soll dieses System auf einen Mini-Bagger montiert werden.


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