Zwei Signale zeitgleich unterwegs

Die beiden PErsonen stehen nebeneinander vor einer Glasscheibe. Darauf ist mit weißer Farbe das Wappen der Madrider Universität aufgebracht.
Jasmeet Singh nach seiner Verteidigung an der Technischen Universität Madrid gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. habil. Andreas Ahrens, seinem Betreuer an der Hochschule Wismar.
Quelle: privat

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Jasmett sitzt auf einem Stuhl und zeigt mit beiden Händen auf verschiedene Geräte, die vor ihm auf dem Tisch aufgebaut sind.
Jasmeet Singh erläutert im Labor für Lichtwellenleitertechnik des Bereiches Elektrotechnik und Informatik seinen Versuchsaufbau zum praktischen Test, der von ihm entwickelten Algorithmen.
Quelle: Hochschule Wismar/KB

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Jasmeet Singh ist im Porträt zu sehen, hinter ihm stehen - nur unscharf zu erkennen - technische Geräte auf dem Tisch.
Jasmeet Singh vor seinem Versuchsaufbau im Labor der Hochschule Wismar.
Quelle: Hochschule Wismar/KB

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(Madrid/Wismar) Im hochaktuellen und innovativen Aufgabenumfeld der MIMO-Technologie-Etablierung in der optischen Datenübertragung ist die Promotion von Jasmeet Singh M. Eng. positioniert. Unter dem Titel Joint-Transceiver Design for Short Reach Multi-mode Fibre Systems verteidigte der 30-Jährige, gebürtige Inder am 9. April 2024 seine Doktorarbeit in Madrid. Jasmeet Singh konnte zur Erstellung seiner wissenschaftlichen Arbeit die Forschungsausstattung am Bereich Elektrotechnik und Informatik der Fakultät für Ingenieurwissenschaften intensiv nutzen. Hier wurde er von Prof. Dr.-Ing. habil. Andreas Ahrens sowie Prof. em. Dr.-Ing. habil. Steffen Lochmann betreut und dem Team der Forschungsgruppe „Communications Signal Processing Group“ unterstützt. Von den hochmodernen Laboren und der Forschungsarbeit hatte sich Jasmeet Singhs spanischer Promotionsbetreuer Prof. Dr. Cesar Benavente-Peces im Rahmen der kooperativen Promotion mit der Technischen Universität Madrid während seiner Forschungsaufenthalte an der Hochschule Wismar überzeugt.

Unterstützung auf dem Weg vom Master direkt zur Promotionsphase
„Ich bin sehr stolz auf Jasmeet Singhs Leistung und darauf, dass wir ihm mit unserer hochmodernen Forschungsausstattung sowie der Unterstützung durch eine Promotionsstelle beste Voraussetzungen für seine wissenschaftliche Arbeit in Kooperation mit der Technischen Universität Madrid bieten konnten“, so Professor Dr. Andreas Ahrens noch kurz vor seiner und Jasmeets Reise zur Verteidigung in die spanische Hauptstadt. Der Professor für Signale und Systeme der Nachrichtentechnik lehrt an der Fakultät für Ingenieurwissen-schaften unter anderem im englischsprachigen Masterstudiengang Informations- und Elektrotechnik. Im Rahmen seiner Lehrveranstaltungen ist er vor rund sieben Jahren auf den Studenten Jasmeet Singh aufmerksam geworden, insbesondere auf seine ausgeprägten Fähigkeiten zur wissenschaftlichen Arbeit und seine Kreativität. „Ich habe mich sehr darüber gefreut, als Professor Ahrens mich fragte, ob ich an der Hochschule Wismar in einem kooperativen Verfahren promovieren wolle“, erinnert sich Jasmeet Singh. Dank eines fast fünfjährigen Beschäftigungsverhältnisses als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bereich Elektrotechnik und Informatik konnte Herr Singh sich voll auf seine wissenschaftliche Arbeit konzentrieren. Diese Promotionsstelle ist eine von aktuell fünf an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, die aus fakultätseigenen Mitteln finanziert werden. Außerdem wurde Jasmeet Singh mit einem Druck- sowie Reisekostenzuschuss zur Promotions- und Forschungsförderung von der Prorektorin für Forschung unterstützt.

Inhaltlicher Schwerpunkt der Doktorarbeit
Die rasante Entwicklung des Internets erfordert immer mehr Übertragungsbandbreite vom Teilnehmerbereich bis zu den Backbone-Verbindungen. Bisher wurde diese Forderung durch Entwicklungen zum Datenmultiplex über Lichtwellenleiter entsprochen. Diese Technologien werden in naher Zukunft an Ihre Grenzen stoßen und durch neue ersetzt werden müssen. Dem Engpass an Übertragungskapazität kann durch einen Paradigmenwechsel bei der Betrachtung von Multimode-Lichtwellenleitern nachgekommen werden. Dabei kann dieselbe Infrastruktur bei gleichem oder niedrigerem Energieaufwand genutzt werden kann. Möglich wird dies durch die Anwendung der ‚Multiple Input Multiple Output‘ (MIMO)-Technologie. Bereits die drahtlose Kommunikation wurde durch ausgeklügelte Nutzung der Mehrwegeausbreitung revolutioniert. Dies lässt sich auf die Ausbreitung der Moden in Lichtwellenleitern übertragen, wobei die ansonsten schädlich wirkende Modendispersion von Vorteil ist. Theoretisch wäre damit unter Beibehaltung der Infrastruktur eine Erhöhung der Kanalkapazität entsprechend der Anzahl der parallel sich ausbreitenden Moden (z. B. größer 100 bei Gradienten-Lichtwellenleitern) möglich. Allerdings erfordert die praktische Umsetzung noch große Forschungsanstrengungen, um die MIMO-Technologie in der optischen Übertragung zu etablieren. In diesem hochaktuellen und innovativen Aufgabenumfeld konzentrierte sich die Promotion von Herrn Singh. So waren unter praktischen Bedingungen die Signalein- und auskopplung zu optimieren und die notwendigen Signalverarbeitungsalgorithmen zu entwickeln. Durch die in der Forschungsgruppe, zu der neben Professor Ahrens auch Prof. em. Dr.-Ing. habil. Steffen Lochmann und Prof. Dr.-Ing. Ingo Müller gehören, vorhandene Infrastruktur konnten die Algorithmen und Technologien nicht nur simulativ beschrieben werden, sondern auch unter praktischen Bedingungen getestet werden. Die praktische Testung der Algorithmen in einer optischen Testumgebung stellte dabei einen wesentlichen Beitrag zum erfolgreichen Abschluss des kooperativen Promotionsvorhabens mit der Technischen Universität Madrid dar.

Kontakt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an
Prof. Dr.-Ing. habil. Andreas Ahrens
unter Telefon: 03841 753-73 30
oder per E-Mail: andreas.ahrens@hs-wismar.de


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