Mit studentischer Filmidee ins Kino

Sind viele Personen in einem leeren Raum zu sehen, die Positionen ausprobieren.
Die Film-Crew mit Studentin Ayleen Vorberg (rechts) als Regisseurin bei der Planung des Filmsets.
Foto: Fiona Schoof (c) Sattelmaier-Vorberg

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Alle drei Personen knien auf dem Boden in einem leeren Raum.
Studentin Ayleen Vorberg (rechts) im Gespräch mit der Schauspielerin Anna Brüggemann und Jakob Stöve.
Foto: Fiona Schoof (c) Sattelmaier-Vorberg

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(Wismar/M-V) Ayleen Vorberg studiert im 9. Semester „Kommunikationsdesign und Medien" an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar. Von ihrer in einer Lehrveranstaltung entwickelten Theorie über die weitere Ausarbeitung ihrer Filmidee in einem Freien Studienprojekt bis zur Umsetzung als 80-sekündigen Film mithilfe vieler Unterstützer_innen ist die Studentin einen nicht alltäglichen Weg gegangen. Vom 24. bis 30. November 2022 ist „Lost Lifetime – Häuslicher Gewalt entkommen“ in den Kinos Mecklenburg-Vorpommerns als Werbespot zu sehen sein. Detailinformationen zum studentischen Projekt sind auf der Webseite www.fg.hs-wismar.de/lost-lifetime bereitgestellt.

Theorievermittlung als Quelle
Ayleen Vorbergs Idee zum Film ist während der Lehrveranstaltung „Talent ist erlernbar“‘ entstanden. Dort hatte Prof. Björn Kernspeckt den Studierenden die Struktur von Kommunikationsideen, verschiedene Herangehensweisen für die Ideenentwicklung und konkrete Ideenmechaniken (Logiken, nach denen Ideen aufgebaut sind) vermittelt. Diese haben die Studierenden praktisch am Thema der Häuslichen Gewalt angewendet. „Bereits hier hat sich gezeigt, dass Ayleens Konzept sehr gut funktioniert und viel Potential hat“, erinnert sich Professor Kernspeckt.

Freies kreatives Arbeiten und Vernetzung als Booster
Weil es schade gewesen wäre, die Idee im Konzeptstadium zu belassen, hat Ayleen Vorberg ihre Filmidee im Rahmen eines freien Studienprojekts weiter ausgearbeitet und letztendlich fertig stellen können. Während dieser Phase wurde sie gemeinsam von Professorin Britta Wauer, die „Zeitbasierte Medien“ lehrt, und Prof. Björn Kernspeckt,  Berufungsgebiet Werbung, betreut. Über die Fakultät Gestaltung hinaus hatte sich Dr. Hartmut Domröse vom Robert-Schmidt-Institut der Hochschule Wismar für die Projektrealisierung engagiert. Er hatte den Kontakt zum Verein „Stark machen e. V.“ vermittelt und die Studentin bei der Antragstellung zur Finanzierung des Projektes unterstützt. Ayleen konnte noch viele weitere Unterstützer_innen gewinnen und so ihre Idee tatsächlich umsetzen. Dazu zählen die Schauspielerin und Drehbuchautorin Anna Brüggemann sowie der Director of Photographie Finn Sattelmaier, die sie auf allen Schritten zu einer professionellen Produktion begleiteten. Letztgenanntem ist Ayleen Vorberg sehr dankbar, weil er neben seiner Arbeit als Kameramann auch beim Schnitt und der Endfertigung des Films geholfen sowie sehr viel Zeit und Engagement in das Projekt gesteckt hat. Für die Studentin war es nicht nur eine große Ehre, dass Anna Brüggemann sich auf ihre Anfrage hin bereit erklärte im Film mitzuwirken. Ebenso ihre Arbeit als Regisseurin betreffend konnte sie viel – auch organisatorisch – von der Schauspielerin lernen. Gedreht wurde im Juli 2022 in Berlin-Neukölln, im Studio Chérie. Das Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern förderte die Realisierung und ermöglichte die weitreichende Verbreitung des Films. „Rückblickend betrachtet war das Projekt viel größer, als zu Beginn angenommen. Ich musste sehr viel in kurzer Zeit lernen und hätte dies ohne die Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Helfer nicht geschafft“, so das Resümee Ayleen Vorbergs, die Professorin Britta Wauer und Professor Björn Kernspeckt ganz besonders dankbar für jegliche Unterstützung ist.

Häusliche Gewalt auf der Leinwand
Die Idee „Lost Lifetime“ von Ayleen Vorberg war es, die teils lange Dauer von gewaltvollen Beziehungen durch einen Zeitsprung darzustellen. Realisiert wurde dies mit Hilfe eines versteckten Schnitts, während die Kamera eine Mutter und ihre sehr junge Tochter vollständig umkreist. Auf einmal sind Mutter und Tochter viele Jahre gealtert – die Zeit bis der Entschluss und die Kraft gefasst wurde, sich aus einer gewaltvollen Beziehung zu befreien.
Dadurch macht der Film „Lost Lifetime“ so subtil wie eindringlich darauf aufmerksam, dass häusliche Gewalt häufig Beziehungsgewalt ist und es oft sehr lange dauern kann sich aus einer solchen Beziehung zu befreien. In der von der Studentin erzählten Geschichte können Betroffene sich möglicherweise wiedererkennen und sehen, dass es Hilfe gibt. Aber auch Angehörige, Freund_innen und Bekannte können ein Gefühl bekommen, was oft über einen langen Zeitraum verborgen bleibt. Sie können aufhören, Situationen zu bewerten und anfangen, Hilfe anzubieten.
„Ayleen Vorberg hatte eine sehr gute Filmidee. Und sie hatte den Mut, Profis anzusprechen, sich Rat zu holen und nach Unterstützung zu fragen. Dass daraus ein Kinospot wurde, der landesweit zu sehen sein wird, ist so etwas wie eine Sensation!“, ist sich Professorin Wauer sicher. Und Professor Kernspeckt ergänzt: „Von der ersten Idee über das fertige Konzept bis hin zur wirklich guten Umsetzung ist es ein langer Weg mit vielen Fallstricken – besonders, wenn man ihn zum ersten Mal geht. Ayleen Vorberg kann stolz auf sich und ihren Film sein.“

 

Kontakt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an

Studentin Ayleen Vorberg
E-Mail: a.vorberg@stud.hs-wismar.de
oder
Professorin Dipl. Filmregie Britta Wauer
Telefon: 03841 753-75 46
E-Mail: britta.wauer@hs-wismar.de
oder
Professor Dipl.-Des. Björn Kernspeckt
Telefon: 03841 753-73 57
E-Mail: bjoern.kernspeckt@hs-wismar.de


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